Käfer gesucht!

AELF Abensberg hofft auf Hinweise auf den "Walker"


Der seltene Walker (hier ein Weibchen) frisst an Kiefernnadeln. Ein Nachweis in Abensberg wäre für die Biodiversität ein großer Erfolg.

Der seltene Walker (hier ein Weibchen) frisst an Kiefernnadeln. Ein Nachweis in Abensberg wäre für die Biodiversität ein großer Erfolg.

Von Redaktion Hallertau

In den Kiefernwäldern um Abensberg gibt es einen besonderen Käfer: den Walker, auch "türkischer Maikäfer" (Polyphylla fullo) genannt. "Für die Artenvielfalt unserer Wälder wäre ein Nachweis ein großer Erfolg", meint Joachim Hamberger vom AELF Abensberg.

Der Walker gehört zu den Blatthornkäfern und ist kein Schädling, sondern ausgesprochen selten. Er braucht mehrere Jahre zur Entwicklung, meist in sandigen Böden in Kiefernwäldern. Sehr auffällig sind bei den Männchen die übergroßen Fühlerkeulen mit großen Blättchen. Der schöne, marmoriert gefärbte Käfer ist drei bis vier Zentimeter groß und leicht zu erkennen. Bei hohen Temperaturen schlüpfen die Käfer in der Dämmerung, oft gegen 21 Uhr. Wegen der Wärme ist also jetzt die beste Zeit, solche Käfer zu entdecken. Die plump wirkenden Tiere können fliegen, was physikalisch fast unmöglich erscheint. Berührt man sie leicht, geben sie zischende Laute von sich.

Die Käfer fressen ein wenig an Kiefernnadeln, was aber für den Baum völlig ungefährlich ist. In Bayern ist der Walker nur im Nürnberger Reichswald und im Abensberger Sandgebiet nachgewiesen, sehr selten auch am Unteren Inn und am Main bei Aschaffenburg.

Revierleiter Lukas Wack, der in den Wäldern um Abensberg auf schonende und naturnahe Waldbewirtschaftung achtet, kennt den Käfer seit seiner Jugend am Untermain. In Abensberg hat er aber noch keinen entdeckt. "Ich wäre begeistert, wenn wir den Walker wieder in unserer Region nachweisen könnten." Auch Peter Forstner vom Bund Naturschutz ist sehr daran interessiert, das Vorkommen der seltenen Käferart zu bestätigen. "Das Vorkommen seltener Arten zu überprüfen ist wichtig, denn das zeigt, dass ein Ökosystem intakt ist."

Rückmeldung

Die Bürger werden deshalb um Rückmeldung gebeten und sollen, wenn sie einen Walker sehen, diesen fotografieren und das Bild an den Bund Naturschutz oder das Forstamt Abensberg schicken, und zwar unter der E-Mail-Adresse lukas. wack@aelf-ab.bayern.de oder unter bn.kelheim@t-online.de.