Niedrigwasser
So tief stehen die Pegel der Donau und der Isar
29. Mai 2020, 14:00 Uhr aktualisiert am 7. April 2023, 23:33 Uhr
Die Bundesanstalt für Gewässerkunde warnt in ihrem aktuellen Bericht vor Niedrigwasserständen in Mitteleuropa - auch in Deutschlands Flüssen. Und die Prognosen für die kommende Woche stellen kaum Besserung in Aussicht. Was bedeutet das für die Pegel der Donau und der Isar?
Dem Bericht zufolge konnten auch die teils kräftigen Niederschläge des vergangenen Wochenendes keine entscheidende Änderung bewirken. "Das reichte lediglich für ein kleines Aufzucken der Pegelstände an den Bundeswasserstraßen", sagt ein Sprecher der Bundesanstalt für Gewässerkunde am Donnerstag. Demnach sei der Mai verhältnismäßig kühl und trocken gewesen, die Wasserstände konnten sich in der Folge trotz des Regens nicht ausreichend erholen. "Der erneute Hochdruckeinfluss ohne nennenswerte Niederschläge ließ Wasserstände und Abflüsse sogar verbreitet wieder absinken", so der Sprecher weiter.
Mittleres Niedrigwasser in der Donau
Aktuell weisen 73 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen und Quellen in Bayern niedrige und teils sogar sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken sogar 79 Prozent der Messstellen. Davon betroffen auch die Isar und die Donau in Ostbayern. So zeigte die Messstelle an der Isar bei Landshut am gestrigen Donnerstag einen Abfluss von 114 Kubikmeter pro Sekunde - Niedrigwasser. Ähnlich sieht es an der Donau bei Regensburg aus. Dort wurde am heutigen Freitag am Pegel Schwabelweis ein Wasserstand von 283 Zentimetern gemessen, was in etwa einem Abfluss von 210 Kubikmetern pro Sekunde entspricht. "In dieser Größenordnung liegen die Verhältnisse schon seit rund zwei Monaten, was gemäß der langjährigen Statistik als "Mittleres Niedrigwasser" zu bewerten ist", erklärt Josef Feuchtgruber, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Regensburg, gegenüber idowa.
Derzeit habe man es in Ostbayern überwiegend mit Niedrigwasserverhältissen zu tun. Feuchtgruber: "Das bedeutet, dass die Niederschläge der letzten Tage und Wochen zwar gerade noch rechtzeitig für die Vegetation ankamen, aber zum Auffüllen der Grundwasserkörper blieb nichts übrig. Unten kam sozusagen nichts an." Das kann unter Umständen auch Auswirkungen auf den Schifffahrtsverkehr haben, wie es in dem Bericht der Bundesanstalt für Gewässerkunde heißt: "Selbst dort, wo einschlägige Schwellenwerte noch nicht unterschritten worden sind, bestehen vielfach schifffahrtliche Behinderungen durch die geringe Wasserführung der Flüsse."
Prognose für die kommende Woche
Eine Besserung der Situation scheint vorerst nicht in Sicht zu sein. Im Gegenteil: auch in der ersten Hälfte der kommenden Woche sind keine nennenswerten Niederschläge in Sicht. Für die zweite Wochenhälfte zeichnet sich ein unbeständigerer Witterungsabschnitt mit vermehrten Regenschauern ab, insbesondere im Süden Deutschlands mit verstärkter Gewitterneigung. "Größere Niederschlagssummen in der Fläche, die merklichen Einfluss auf die Bundeswasserstraßen haben könnten, ergeben sich dabei aller Voraussicht nach jedoch weiterhin nicht", prognostiziert der Sprecher der Bundesanstalt für Gewässerkunde. Daraus resultierend dürften die Wasserstände in den kommenden Tagen also noch weiter zurückgehen.