Falkensteinstraße

Reger Besuch in der "Weihnachtsstraße" in Geisenhausen

Aus der besonders guten Zusammenarbeit in der engagierten Nachbarschaft ging auch eine Spende an den Hospizverein Vilsbiburg hervor. Rund 200 Menschen hatten die Weihnachtsstraße besucht.


Etwa 200 Menschen, so wird geschätzt, hatten sich am Samstagabend bei Lebkuchen und Glühwein zum Plaudern getroffen.

Etwa 200 Menschen, so wird geschätzt, hatten sich am Samstagabend bei Lebkuchen und Glühwein zum Plaudern getroffen.

Die Falkensteinstraße ist an sich eine unauffällige Siedlungsstraße auf dem Theobald-Hügel. Bekannt wurde sie in den letzten Jahren als "Weihnachtsstraße" und wird als solche auch gerne aufgesucht. Am vergangenen Samstag hatte man dort einen Glühweinstand aufgebaut und die Bevölkerung eingeladen.

Der Hintergrund war ein sozialer Gedanke. Alles, was an diesem Abend verkauft wurde, hatte keinen festen Preis. Der Besucher sollte selbst festlegen, wie viel ihm der Glühwein, der Lebkuchen oder auch das sehr begehrte Griebenschmalzbrot wert ist. Alle Einnahmen sollten als Spende an den Vilsbiburger Hospizverein gehen, dessen Vorsitzende Gertraud Ertl in der Menschentraube am Samstagabend zu finden war. Nachbarn trafen sich, Bürger aus anderen Wohnvierteln waren gekommen und es gab ein lockeres und fröhliches Plaudern rund um den Glühwein. Auch Bürgermeister Josef Reff hatte sich mit seinen Enkelkindern eingefunden.

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Neben dem obligatorischen Glühwein gab es Plätzchen, Lebkuchen und herzhafte Griebenschmalzbrote zum Essen. Die Beleuchtung der Häuser und Gärten in der "Weihnachtsstraße" wird von vielen Bürgern positiv erlebt.

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Zur Übergabe des Spendenschecks über 1106,11 Euro versammelte sich die Nachbarschaft der "Weihnachtsstraße" ein weiteres Mal.

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Zur Übergabe des Spendenschecks über 1106,11 Euro versammelte sich die Nachbarschaft der "Weihnachtsstraße" ein weiteres Mal.

Ertl dankt für das "vorbildliche Engagement"

Ein paar Tage später - als man gemeinsam das Geschirr abgespült, die Gläser weggeräumt und den Abfall entfernt hatte - traf man sich in der Nachbarschaft erneut, um den Spendenscheck gemeinsam an die Vorsitzende des Hospizvereins offiziell zu übergeben. 1106,11 Euro waren bei der Aktion zusammengekommen. Gertraud Ertl zeigte sich begeistert und dankte der Nachbarschaft der Weihnachtsstraße für ihr vorbildliches Engagement. Über den Zuspruch aus der Bevölkerung habe man sich am Samstagabend auch gefreut, sagte Organisationschef Otmar Rauchensteiner. Knapp 200 Menschen, so schätzte er, seien an diesem Abend vorbeigekommen, hätten geplaudert und mitgefeiert. "Das Wetter hat gepasst", meinte er und so wolle man auch im kommenden Jahr den Gedanken erneut beleben.

Wie kam es nun zu der "Weihnachtsstraße", deren Häuser und Gärten kunstvoll weihnachtlich illuminiert sind? Häufig sieht man Fußgänger oder auch langsam rollende Autos - Besucher, die das vorweihnachtliche Schauspiel auf sich wirken lassen wollen. Ganz unschuldig scheint Otmar Rauchensteiner an der Entwicklung nicht zu sein, auch wenn er das Lob nicht gerne hört. Als er vor sechs Jahren in die Falkensteinstraße gezogen war, hatte er neben seinem Carport eine gemütliche Sitzecke gebaut, er nennt sie seinen "Hoagartn". Dort treffen sich in der warmen Jahreszeit die Nachbarn gerne am Abend auf ein Glas Bier oder einen Schoppen Wein. Wenn man dann vorüberkommt, fällt die fröhliche Stimmung auf. Und bei der Gelegenheit war auch der Gedanke entstanden, die Straße in der Vorweihnachtszeit intensiv zu schmücken. So entstand also im Laufe der Jahre die besagte "Weihnachtsstraße", die von Jahr zu Jahr mehr Lichter aufbietet.

"Gleichzeitig wollten wir auch etwas für den Hospizverein machen", warf Rauchensteiner ein. Also haben viele der Nachbarn zusammengeholfen, Plätzchen gebacken, Glühwein vorbereitet, Griebenschmalzbrote gestrichen und den Weihnachtsschmuck am eigenen Haus vorbereitet. Auch ansonsten, so berichtet es Sebastian Högl, sei die Nachbarschaft in dieser Straße ungewöhnlicher rege: Wer nicht mehr so beweglich ist und Hilfe benötigt, dem werde unter die Arme gegriffen, berichtete er.

Ganz ohne Kritik kommt die Idee der "Weihnachtsstraße" allerdings nicht aus. In den eigenen Reihen wird der Stromverbrauch durch die Weihnachtsbeleuchtung nicht gern gesehen. Er sei schließlich wegen des Umweltschutzes und der Klimakrise nicht leicht zu verantworten.

"Stromverbrauch ist zu vernachlässigen"

Diese Argumente weist Rauchensteiner weit von sich. Eine LED-Birne verbrauche 0,03 Watt, so dass die gesamte Anlage an seinem Haus mit 10 000 Leuchtkörpern zusammen in der Stunde 300 Watt benötigen, also den Strom für drei Glühbirnen. Aber er sagt, dass er über die Photovoltaikanlage auf dem Dach den Strom tagsüber selbst herstellt und in seinen Speicher einleitet. So werde kein Strom aus dem öffentlichen Netz verwendet. Dies sei an vielen Häusern so. Bei den anderen sei durch die neue LED-Technik der Verbrauch eigentlich zu vernachlässigen. "Auf der anderen Seite machen wir die Menschen glücklich und spenden für soziale Zwecke", sagt Otmar Rauchensteiner.