BMW feiert mit Seehofer sein größtes Werk in Europa
12. Januar 2017, 14:50 Uhr
aktualisiert am 12. Januar 2017, 14:50 Uhr
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Redaktion idowa
Vor 50 Jahren hat BMW die Glas-Autowerke in Niederbayern übernommen. Das musste gefeiert werden: Ministerpräsident Seehofer setzt sich in Dingolfing in ein Goggomobil und lobt Eberhard von Kuenheim und dessen Nachfolger.
BMW hat am Donnerstag in Dingolfing den 50. Geburtstag seines größten Werks in Europa gefeiert. BMW-Chef Harald Krüger sagte, es sei mutig gewesen, 1967 die Goggomobil-Fabrik von Hans Glas in Dingolfing und Landshut zu übernehmen und sich in Niederbayern anzusiedeln. Heute spielten die beiden Werke als Kompetenzzentren für die Zukunftstechnologien Leichtbau und Elektromobilität eine Schlüsselrolle im BMW-Konzern.
BMW beschäftigt in Dingolfing und Landshut 22 000 Mitarbeiter, hat über 10 Milliarden Euro investiert und inzwischen 10 Millionen Fahrzeuge gebaut. "Alle 36 Sekunden rollt hier ein Auto vom Band", sagte Krüger. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte: "Jeder fünfte BMW, der weltweit verkauft wird, ist ein Niederbayer." Die Übernahme der Glas-Autofabriken durch BMW sei eine Initialzündung für die damals strukturschwache Region gewesen, wo im Winter 20 Prozent Arbeitslosigkeit geherrscht habe. Heute herrsche Vollbeschäftigung.
Der 1,93 Meter große Seehofer zeigte bei dem Festakt auch die Praxistauglichkeit des früher in Dingolfing gebauten Goggomobils, indem er sich offenbar mühelos auf den Beifahrersitz schwang. Er dankte dem anwesenden, inzwischen 88-jährigen früheren BMW-Chef Eberhard von Kuenheim für seinen damaligen Mut und seinen Nachfolgern für ihre Standortreue. Es sei eine grandiose Erfolgsgeschichte geworden: Dingolfing sei heute "das beste Automobilwerk", ganz Bayern sei stolz auf das Aushängeschild BMW.
In Dingolfing laufen jährlich 360 000 BMWs von der 3er- bis zur 7er-Baureihe vom Band. Dingolfing sei "das Schlüsselwerk bei den Plänen des Unternehmens für das Modellangebot in der Ober- und Luxusklasse", sagte Vorstandschef Krüger. In den beiden niederbayerischen Werken baut BMW auch Elektromotoren und Batterien für seine Elektro- und Hybridautos. In Dingolfing werden zudem alle Rolls-Royce-Karosserien gefertigt. Hier ist auch das zentrale Ersatzteillager für die BMW-Händler weltweit.
Bis vor zwei Jahren war Dingolfing das weltweit größte BMW-Werk. Inzwischen ist Spartanburg in den USA, wo BMW fast alle SUVs baut, die größte BMW-Fabrik.