Aufgeregt kommen die Hühner Beate Lederer auf ihrem Bio-Hühnerstall in Neustadt entgegen. Fast als wüssten sie, dass diese vom Wochenmarkt kommt und Eier-Nachschub braucht. Die Bio-Landwirtin aus Pfeffenhausen ist von der Nachfrage der Kunden, die die Bio-Eier auf dem Moosburger Wochenmarkt oder den Eier-Automaten in Pfeffenhausen, Rottenburg, Langquaid und Neustadt kaufen, begeistert. Mit dem Bau des Mobilstalls haben sich Richard und Beate Lederer als Nebenerwerbslandwirte selbstständig gemacht. Vorausgegangen waren Erfahrungen mit der Hühnerhaltung im weitläufigen Garten. "Blauäugig haben wir uns nicht in das Abenteuer gestürzt", berichtete Richard Lederer beim Besuch der Landtagsabgeordneten Ruth Müller, die zugleich agrarpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion ist. Kurse in Kringell, Besuche bei anderen Eierproduzenten und Beratungsgespräche im Amt für Landwirtschaft seien dieser Entscheidung vorausgegangen. 650 Legehennen der Rasse Lohmann Brown und 40 Zweinutzungshühner bestimmen nun den Tagesablauf der Familie, wobei der Mobilstall dank Digitalisierung auch von zu Hause aus überwacht und kontrolliert werden kann. Rund einen Hektar umfasst das Gelände, auf dem der Mobilstall acht- bis zehnmal im Jahr umgesetzt wird, damit die Hühner ihren Auslauf im Grünen haben. Das Getreide baut die Familie Lederer auf gepachteten Flächen selbst an. "Landwirtschaftspolitik ist auch Europapolitik", bestätigt Müller: Begriffe wie "Bio-, Öko-, kontrolliert biologisch…" dürfen nur bei Produkten verwendet werden, die mindestens die EU-Öko-Verordnung erfüllen. Zudem wird der ökologische Landbau über das KULAP-Programm (Kulturlandschaftsprogramm) gefördert, das über die zweite Säule im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union ausbezahlt wird.