Unwetter
Rückhaltebecken in Möding geht über: Großeinsatz
28. Mai 2024, 11:21 Uhr
Das Unwetter in der Nacht zum Dienstag hat die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Dingolfing-Landau gefordert. Die Kreiseinsatzzentrale war von 23.09 bis 7.30 Uhr besetzt und koordinerte die Einsätze. Insgesamt waren im Landkreis 17 Feuerwehren mit über 250 Einsatzkräften an 13 Einsatzorten tätig, teilte Kreisbrandrat Josef Kramhöller am Dienstag mit. In ganz Bayern gab es mehrere Einsätze. Besonders stark betroffen war der Raum Straubing.
Ein Einsatzschwerpunkt im Landkreis Dingolfing-Landau war in Möding. Gegen 0.45 Uhr war das Regenrückhaltebecken bei Möding den Regenfällen nicht mehr gewachsen. Das Becken lief über und die Wassermassen flossen die Frühlingsstraße hinab durch den Ort. "Das Kanalsystem hat es auch nicht mehr geschafft", sagte Kreisbrandmeister Alois Gamsreiter am Dienstag unserer Redaktion. Die Feuerwehren der Region rückten zu einem Großeinsatz aus. Etwa 80 bis 90 Feuerwehrleute halfen mit, Haustüren und Hofeinfahrten zu verbarrikadieren. Fünf oder sechs Keller mussten ausgepumpt werden, sagt Gamsreiter.
Das Problem: Im Osten von Möding staute sich das Wasser in einer Mulde, darum konnte das Wasser nicht mehr aus dem Dorf ablaufen. "Wir haben es durch Abpumpen geschafft, dass nicht mehr passiert", sagt der Kreisbrandmeister.
Am Einsatz beteiligt war auch die Feuerwehr Großköllnbach, die ihre Hochleistungs-Schmutzwasserpumpe aus den Beständen des Katastrophenschutzes des Landkreises mitbrachte. Außerdem waren die Feuerwehren Möding, Wildthurn, Kammern, Oberframmering, Thalham, Wolfsdorf-Fichtheim, Landau und Ganacker an dem Einsatz, der sich bis sechs Uhr morgens zog, beteiligt.
"Da muss man ganz großen Respekt zeigen"
Gamsreiter würdigt die Leistung der Feuerwehrfrauen und -männer, insbesondere die der Feuerwehren Wolfsdorf-Fichtheim und Landau, für die der Unwettereinsatz nach dem tödlichen Unfall in der Nacht auf Montag bereits die zweite Nachtschicht in Folge war. Trotzdem seien alle am Morgen wieder zur Arbeit gegangen. "Da muss man ganz großen Respekt zeigen vor den Feuerwehrmännern und -frauen, dass sie die zweite Nacht hintereinander wieder die Bereitschaft haben, Menschen in Not zu helfen", sagt Gamsreiter.
Vor dem Einsatz in Möding waren die Feuerwehren Wolfsdorf-Fichtheim und Landau schon an der B20 bei Fichtheim gefragt. Dort spülten die Regenmassen gegen 23.30 Uhr ein Feld auf die Bundesstraße aus. Zwar gibt es an der Stelle einen Gulli, der wurde jedoch schnell vom Erdreich verstopft. Die Feuerwehren Wolfsdorf-Fichtheim und Landau reinigten die Bundesstraße vom Schlamm und machten den Abfluss wieder frei.
Gegen Mitternacht wurde auch die Freiwillige Feuerwehr Reichersdorf alarmiert, da ein Keller unter Wasser stand. Auch die St.-Martin-Straße Richtung Mettenhausen war überflutet. Von den Feldern war in dem nördlichen Bereich kein Abfluss über einen Kanal oder Graben gegeben. Hier floss das Wasser direkt auf die bebauten Grundstücke zu. Mit der Chiemsee-Pumpe und dem Einsatz eines Nasssaugers konnte man hier Abhilfe schaffen. Zur Sicherheit hatten die Feuerwehrleute auch eine Beleuchtung mit Strahlern, unter Zuhilfenahme eines Notstromaggregats, aufgebaut.
Auch in Eichendorf waren die Feuerwehren in der Nacht unter anderem in den Bereichen Rohrbach und Wisselsdorf damit beschäftigt, ausgespülten Schlamm aus Feldern von den Fahrbahnen zu entfernen. Weitere Einsatzstellen, teils mit vollgelaufenen Kellern, überschwemmten und verschlammten Straßen waren in den Gemeinden Pilsting und Wallersdorf. Teilweise musste eine dicke Schlammschicht von Fahrbahnen entfernt werden und es wurden auch einige Wege weggespült, teilte Kramhöller mit.