Landau
Neuer Zoff mit Gerhard Kadletz: Was ihm jetzt wieder nicht passt
9. Juni 2015, 7:35 Uhr aktualisiert am 9. Juni 2015, 7:35 Uhr
So wie es aussieht sind die Tage der Friedensglocke am Marienplatz gezählt. Die von der Stadt gewährte letztmalige Verlängerungsfrist für ihren Abbau läuft am Mittwoch ab. Glocken-Schöpfer Gerhard Kadletz hatte sich zwar vehement mit mancherlei Argumenten gegen die Verfügung gewehrt, aber gleichzeitig nach einem neuen Standort Ausschau gehalten. Dieser soll schon bald Wallersdorf sein. Für weiteren Zoff mit der Stadt ist insofern gesorgt, als Kadletz gegen die ohne Rücksprache mit ihm erfolgten Veränderungen an der von ihm geschaffenen künstlerischen Ausstattung der Kapelle des Seniorenheims der Heiliggeist-Bürgerspitalstiftung vorgeht. Wegen "eklatanter Urheberrechtsverletzung" will er die Stadt Landau auf 100.000 Euro Schadenersatz verklagen.
Kadletz möge aufzeigen, wie der ursprüngliche Zustand war und worin die angebliche Urheberrechtsverletzung begründet sein soll. Das bringt einen wie Kadletz erneut auf die Palme: "Dass Sie als 1. Bürgermeister, der Kunst als Grabstein bezeichnet, in der Kapelle keine urheberrechtlichen Veränderungen erkennen können, ist mir völlig klar. Wo soll diese Erleuchtung denn plötzlich herkommen?" Dabei hätte eine Nachfrage bei seinem Verwaltungschef genügt, der berichten könnte, an wen der Auftrag für diese "eklatante Urheberrechtsverletzung" erteilt wurde. "Die Verwaltung müsste wissen, wie viel Geld für diesen Skandal bezahlt wurde". Laut Auskunft der Heimleitung sind die Einbauten unter anderem an Tabernakel und Ambo im Jahr 2000 oder 2001 "angeblich aufgrund einer Spende" vorgenommen worden. Der ebenso wuchtige wie schlichte Kadletz-Stil wurde durch Bronze-Reliefs ergänzt.