Landau
Nach großem Fischsterben: Erholung wird Jahre dauern - Entschädigung gefordert
19. Juni 2015, 8:26 Uhr aktualisiert am 19. Juni 2015, 8:26 Uhr
Ein Jahr sind seit dem katastrophalen Fischsterben im Längenmühlbach vergangen. Es war das schlimmste, an das sich der Vorsitzende des Kreisfischereivereins Landau, Michael Kreiner, erinnern kann. Umfangreiche Besatzmaßnahmen waren notwendig, um die Schäden auszugleichen, doch von Normalität kann keine Rede sein. Die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers ist zwar wieder einigermaßen hergestellt, aber bis zur vollständigen Erholung wird es wohl einige Jahre dauern, so Kreiner. Ausgestanden ist die Sache für ihn auch deshalb nicht, weil der Verein immer noch auf Schadenersatz wartet und es den Anschein hat, als würden von den zuständigen Stellen nicht die notwendigen Lehren aus diesem Fall gezogen.
Trotz aller Bemühungen damals wurde in einem langen Teilstück des Längenmühlbaches der gesamte Fischbestand vernichtet. Neubesatz im großen Stil wurde notwendig. Dabei gingen die Fischereivereine unterschiedliche Wege. Die einen setzten auch größere Fische ein, um ihren Mitgliedern bald wieder eine Angelmöglichkeit zu bieten. Die anderen bevorzugten den behutsamen Aufbau nur mit Jungfischen, was aber eine Sperrung der betroffenen Gewässer für einige Jahre nach sich zieht.
Beim Neubesatz wurde ein Teil aus eigenen Gewässern in den Bach verpflanzt, vor allem der ohnehin massenhaft vertretene kleine "Schneider". Ganz problemlos ist solch eine Verpflanzung nicht, weshalb im Herbst per Elektrobefischung eine Bestandsaufnahme vorgenommen wird. Insgesamt gibt der KFV heuer für Besatzmaßnahmen rund 20.000 Euro aus.
Baldige Einigung erhofft
Womit man beim Thema Geld angelangt wäre. Als einer der 15 betroffenen Fischereivereine hat auch der KFV Landau auf Schadenersatz geklagt. Während die anderen Vereine bereits mit der Versicherung einig sind, warten die Landauer noch auf ihre Entschädigung. Der Grund: Die von dem Gutachter, eingesetzt von der Versicherung, vorgeschlagenen 30.000 Euro sind ihnen zu wenig. Zumindest 35.000 Euro sollen es sein. So weit gehen und notfalls ein Gegengutachten in Auftrag geben will man nicht, was ja auch mit Kosten verbunden wäre, aber Michael Kreiner hofft doch, dass die Gegenseite nicht länger kleinlich ist und es bald zu einer Einigung kommt.
Der Kreisfischereiverein Dingolfing schätzen die heutige Situation anders ein.