BMW-Sonderedition
Ein echter Jeff Koons für 350.000 Euro aus Dingolfing
17. Februar 2022, 12:42 Uhr aktualisiert am 7. April 2023, 13:02 Uhr
BMW hat den weltweit bekannten Künstler Jeff Koons aus den USA nach Niederbayern geholt. Koons hat für den Autobauer ein Sondermodell im Pop-Art-Stil designt. Das auf 99 Stück limitierte Fahrzeug läuft ab März in Dingolfing vom Band. Beteiligt war an der Zusammenarbeit auch das Werk in Landshut. 350.000 Euro kostet dieses Auto, teilte BMW am Donnerstag auf Anfrage mit.
Das "The 8 X Jeff Koons"-Modell ist laut BMW das bislang am aufwendigsten gestaltete Fahrzeug in der Firmengeschichte. Das Fahrzeug basiert auf dem BMW 8er Gran Coupé. Der US-amerikanische Künstler Koons war für das Projekt in den vergangenen Monaten mehrfach aus New York nach Dingolfing gereist. Das Design des Editionsmodells beinhaltet Elemente aus der Pop-Art sowie geometrische Muster. Der jeweils seitlich angebrachte "POP!"-Schriftzug und die Windwirbel symbolisieren laut Koons Kraft und Geschwindigkeit.
Hunderte Stunden Handarbeit notwendig
Bereits 2021 konnten sich Kaufinteressenten vormerken lassen, sagte eine Sprecherin des Autobauers. Das Fahrzeug werde weltweit verteilt. BMW gehe davon aus, dass sich mancher private Käufer das Auto als Kunstobjekt zulegt. Das Unternehmen hofft aber, dass viele Fahrzeuge dieser Sonderedition auch auf der Straße und im Museum zu sehen sein werden. Einen der BMWs behält Koons selbst. Ein weiteres wird am 4. April bei Christie's in New York für einen guten Zweck versteigert. Zwei Autos verbleiben bei BMW und sollen als Ausstellungsstücke genutzt werden.
Schon 2010 designte Koons für BMW ein Auto. Das damalige Fahrzeug gehört jedoch in die Reihe der BMW Art Cars. Seit 1975 wurden 19 dieser Autos von wechselnden Künstlern geschaffen. Alle BMW Art Cars sind Unikate.
Im aktuellen Sondermodell steckt laut BMW sehr viel Handarbeit. Das Design werde in Dingolfing auf ein grundlackiertes Fahrzeug Farbschicht für Farbschicht aufgetragen. Dies geschehe nicht wie im normalen Serienprozess in den automatisierten Decklackstraßen, sondern in separaten Lackierkabinen. Dazwischen kommen die Fahrzeuge immer wieder in den Großserienprozess, um das per Hand aufgebrachte Design mit Klarlack zu versiegeln. Außerdem werden die Fahrzeuge per Hand fein geschliffen, um fließende Übergänge zwischen den einzelnen lackierten Designelementen zu erhalten. Pro Woche können so vier Exemplare des Modells lackiert werden. Bei jedem Fahrzeug fallen dabei mehr als 200 Stunden Handarbeit allein für die Außenlackierung der Karosserie an.
Das Landshuter BMW-Werk liefert für das Auto alle lackierten Kunststoff-Außenhautteile wie die Stoßfänger und die Heckklappe. Auch für diese Teile sind viele Stunden Handarbeit notwendig.