Mehr Möglichkeiten, weniger Abfall
BMW-Werk Dingolfing testet neues Lackverfahren
1. Oktober 2021, 10:38 Uhr aktualisiert am 1. Oktober 2021, 12:30 Uhr
Das BMW-Werk Dingolfing führt ein neues Lackverfahren ein, das ohne Schablonen und Abkleben von Fahrzeugen auskommt. Perspektivisch will der Autobauer so den Energieverbrauch senken und gleichzeitig weniger Abfall produzieren.
Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, soll die neue Technik erstmals bei 19 BMW M4 Coupés zum Einsatz kommen, die mit einer individuellen Lackierung und Kennzeichnung auf Motorhaube und Heckklappe demnächst vom Band rollen. Üblicherweise wird der Lack mit einer Rotationsglocke zerstäubt und haftet elektrostatisch an der Karosserie. Das neue Verfahren kommt ohne Elektrostatik aus und arbeitet mit einer Strahlapplikation. Der Lack wird dabei über eine Düsenplatte aufgetragen. Das erfordert hohe Präzision bei der beteiligten Roboter- und Applikationstechnik, hat aber den Vorteil, dass das bisher notwendige manuelle Abkleben wegfällt. Auf lange Sicht erhofft sich BMW dadurch weniger Material- und Personalaufwand und damit auch geringere Kosten.
Mit der Lackierung der M4 Coupés erprobt BMW die Möglichkeiten des neuen Verfahrens. Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic zeigt sich optimistisch, dass es ein Erfolg wird: "Diese smarte Lackiertechnologie vereint sämtliche Ansprüche an einen innovativen Produktionsprozess und bietet darüber hinaus einen einzigartigen Kundennutzen." Ein Serieneinsatz des Lackierverfahrens soll bereits ab 2022 erfolgen.