Podiumsdiskussion
Deggendorfer Landratskandidaten sprechen über Klimaschutz
20. April 2022, 14:36 Uhr aktualisiert am 20. April 2022, 14:56 Uhr
Bernd Sibler (CSU), Stefan Achatz (Freie Wähler), Maren Lex (Bündnis 90/Die Grünen) und Thomas Müller (SPD) sollen am Donnerstag, 28. April, Farbe zu der Frage bekennen, wie sie es mit dem Klimaschutz im Landkreis Deggendorf halten. Die Aktionsgruppe Klimaentscheid lädt ab 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) alle Interessierten in den Kolpingsaal zu einer Podiumsdiskussion ein, bei der sie selbst mitdebattieren können.
Veranstaltung wird auch per Livestream übertragen
Um die Belegung der Räumlichkeiten besser planen zu können, bitten die Veranstalter um Anmeldung über ihre Webseite (www.klimaentscheid-deg.de). Über die Seite ist es an dem Abend auch möglich, die Diskussion per Livestream daheim am Rechner zu verfolgen.
"Für uns ist der Klimaschutz und die Versorgung des Landkreises mit erneuerbaren Energien aus der Region die Zukunftsaufgabe für die nächsten fünf bis zehn Jahre. Wir wollen daher von den Kandidaten hören, ob sie das genauso sehen, und welche konkreten Vorschläge sie haben, um diese wichtige Aufgabe umzusetzen", erklärt Christian Dobler zur Motivation der Gruppe für diese Veranstaltung.
Die "Aktionsgruppe Klimaentscheid" hat im vergangenen Sommer für Stadt und Landkreis Deggendorf Bürgerbegehren gestartet. Gefordert wird darin, einen Plan zu erstellen, mit dem der Landkreis bis 2035 "klimaneutral" werden soll. "Wenn man die globalen Reports mitverfolgt, wie sich die Erderwärmung zunehmend auch bei uns bemerkbar macht, muss jeder Einzelne, und vor allem auch alle politischen Ebenen den Klimaschutz jetzt schnell voranbringen", erklären die Klimaaktivisten.
Was im Landkreis in den nächsten Jahren dazu passieren soll, wollen sie bei der Podiumsdiskussion von der Kandidatin und den Kandidaten zur Landratswahl erfahren. "Interessant wird vor allem, wer das Thema wie hoch aufhängt und wie viel Personal zum Beispiel dafür eingesetzt werden soll", meint Petra Bachmeier von der Aktionsgruppe. Deren Mitglieder haben in den letzten Wochen vor allem mit Bürgermeistern im Landkreis und auch mit dem früheren Landrat Christian Bernreiter Gespräche geführt. Die Aktivisten sind optimistisch, dass der Stellenwert des Klimaschutzes im Landkreis grundsätzlich zunehmen wird. "Es kann aus unserer Sicht nicht dabei bleiben, dass sich ein Landrat allein auf seine gesetzlichen Pflichtaufgaben zurückzieht. Das ist Teil der politischen Passivität der letzten Jahrzehnte, die dazu geführt hat, dass Energiewende und Klimaschutz noch keineswegs da sind, wo sie sein müssten", meint Bachmeier weiter.
Georg Kestel, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz, erinnert an das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Klimaschutz: "Wir dürfen nicht den kommenden Generationen jede Handlungsfreiheit in der Zukunft nehmen. Der nächste Landrat muss in der Hinsicht in den nächsten Jahren einiges aufholen." Mit dem Überfall von Putin auf die Ukraine erhalte das Thema zusätzliche Bedeutung. Kestel hat aus Zahlen des Deggendorfer Energiemasterplans und aus den Börsenpreisen für Erdgas ausgerechnet, dass jedes Jahr etwa 30 Millionen Euro aus dem Landkreis allein für Erdgas nach Russland fließen: "Diese 30 Millionen könnten auch in der Region bleiben, wenn die benötigte Energie aus erneuerbaren Quellen vor Ort erzeugt wird."
Publikum darf mitdebattieren
Bei der Podiumsdiskussion sollen die Kandidaten zunächst Gelegenheit haben, in Statements ihre Positionen und ihre Ideen vorzutragen, bevor dann das Publikum Gelegenheit zum Mitdiskutieren erhält. Zum Einstieg will die Aktionsgruppe mit einigen Bildern die Effekte der Erderwärmung in der Region und im Landkreis zeigen.