Drei Kandidaten – drei Fragen
Warum lässt es sich in Osterhofen gut leben?
28. Februar 2020, 17:05 Uhr aktualisiert am 28. Februar 2020, 17:05 Uhr
Liane Sedlmeier, Freie Wähler
Frage 1: Was verstehen Sie unter einer soliden Haushaltsplanung?
Liane Sedlmeier: Um einen soliden Haushalt zu gewährleisten, muss man stets einen Gesamtüberblick über Einnahmen und Ausgaben haben und einen Ausblick im Finanzplan darstellen. Unsere Steuereinnahmen hängen stark von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Diese gilt es zu beobachten, um dann für unsere Kommune eine richtige Einschätzung treffen zu können. Das hat in den vergangenen 12 Jahren sehr gut funktioniert.
Frage 2: Welche der vielen Investitionen in der ablaufenden Legislaturperiode hat in Ihren Augen die größte Nachhaltigkeit?
Sedlmeier: Es waren Investitionen in die Familie. Das heißt in Kinderbetreuung, Bildung und sichere Arbeitsplätze.
Frage 3: Warum sollten Familien ihren Lebensmittelpunkt in der Stadtgemeinde bilden?
Sedlmeier: Weil Osterhofen lebens- und liebenswert ist. Wir leben an der Donau. Der Bayerische Wald, die Alpen, der Flughafen und größere Städte sind gut erreichbar und wir können in Osterhofen die Natur zur Erholung genießen.
Thomas Etschmann, SPD
Frage 1: Was verstehen Sie unter einer soliden Haushaltsplanung?
Thomas Etschmann: Prinzipiell sollten wir immer dafür Sorge tragen, dass die finanziellen Rücklagen der Stadt höher sind als die Schulden.
Einerseits ist es wichtig, durch gezielte Umschuldungsmaßnahmen das derzeit sehr niedrige Zinsniveau für unseren Haushalt zu nutzen. Alte, höher verzinste Kredite werden dabei durch Sondertilgungen abgelöst. Andererseits können aktuell wichtige Investitionen für die Zukunft Osterhofens getätigt werden. Dies ist nicht zuletzt aufgrund der momentanen Null-Zins-Politik möglich.
Schlussendlich gilt es, Fördermittel des Staates zu nutzen und geschickt einzusetzen. Im Umkehrschluss wollen wir jedoch nicht nur Maßnahmen umsetzen, die gefördert werden.
Manchmal ist es meiner Meinung nach sinnvoller, auf Fördermittel zu verzichten, dafür aber Dinge umzusetzen, die wir wirklich benötigen.
Frage 2: Welche der vielen Investitionen in der ablaufenden Legislaturperiode hat in Ihren Augen die größte Nachhaltigkeit?
Etschmann: In meinen Augen sind dies eindeutig die vielfältigen Investitionen in Bildung und Kinderbetreuung. Konkret sind hier zu nennen: Generalsanierung der Grundschule in Altenmarkt, Neubau des Kindergartens St. Josef, Sanierung der Grundschule in Gergweis und vieles mehr. Kinder sollten bei uns einen sehr hohen Stellenwert haben. Schließlich sind sie unsere Zukunft.
Frage 3: Warum sollten Familien ihren Lebensmittelpunkt in der Stadtgemeinde bilden?
Thomas Etschmann: Unsere Heimatstadt Osterhofen bietet Familien alles, was sie brauchen. Angefangen bei den zahlreichen Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen. Aber auch in puncto Freizeitgestaltung kann Osterhofen einiges vorweisen. Wir haben unter anderem ein Freibad, ein Hallenbad, ein intaktes Vereinsleben, etc. Trotz der momentan noch moderaten Grundstückspreise in den städtischen Baugebieten wollen wir künftig noch mehr Augenmerk auf Familienförderung legen und die bestehenden Zuschüsse für bauwillige Familien deutlich erhöhen.
Nicht zu vernachlässigen sind auch Standortfaktoren, wie etwa unser Bahnhof (der leider immer noch nicht barrierefrei ausgebaut ist!) und die gute überregionale Verkehrsanbindung an die Autobahnen. Das gute und vielfältige Arbeitsplatzangebot vor Ort stellt ebenfalls einen wichtigen Standortfaktor dar, der Familien das Leben in unserer Stadtgemeinde „schmackhaft“ macht.
Fritz Gößwein, CSU
Frage 1: Was verstehen Sie unter einer soliden Haushaltsplanung?
Fritz Gößwein: Ich persönlich verstehe darunter eine genaue Planung für die nächsten drei Jahre über die zu erwartenden Einnahmen. Damit verschafft man sich einen Überblick über die finanziellen Möglichkeiten. Im Anschluss plant man die Ausgaben, die man heute schon genau einschätzen kann und die im aktuellen Haushalt anfallen, wie Personalkosten, Kosten der Schulen, Feuerwehren etc. Je nach Höhe des dann noch vorhandenen finanziellen Spielraumes, kann man über zusätzliche Investitionen nachdenken. Um über die Pflichtaufgaben hinaus investieren zu können, muss die Kommune die Rahmenbedingungen schaffen dass die Gewerbesteuer, aber auch der Einkommensteueranteil fließt.
Eine wichtige Kennzahl für eine gesunde Kommune ist die Höhe der Rücklagen, die immer höher sein müssen als die Verschuldung. Eine schuldenfreie Kommune ist im Übrigen gar nicht so erstrebenswert, wie es sich anhört. Viele staatliche Fördermittel stehen schuldenfreien Gemeinden nicht zu.
Frage 2: Welche der vielen Investitionen in der ablaufenden Legislaturperiode hat in Ihren Augen die größte Nachhaltigkeit?
Gößwein: Bei der Vielzahl von Investitionen, die in der laufenden Legislaturperiode getätigt wurden, stechen der Bau des Kindergartens und die Investitionen an der Grundschule, Sanierung der Stadthalle, Erschließung Bau und Gewerbegebiete Altenmarkt und Sanierung der Vorstadt als größte Brocken heraus. Die Investitionen in Bildung und Betreuung zahlen sich immer aus, auch wenn sie in Zahlen nicht dargestellt werden können. Hohes Potenzial sehe ich in einer Intensivierung des kulturellen Angebotes in der Stadthalle, damit werden auch diese Ausgaben lohnenswert. Auch die Errichtung des Bürgerhauses Wisselsing sehe ich als nachhaltige Investition in die Bevölkerung vor Ort.
.
Frage 3: Warum sollten Familien ihren Lebensmittelpunkt in der Stadtgemeinde bilden?
Gößwein: Osterhofen bietet für Familien eine Vielzahl von attraktiven Angeboten von Hallenbad, Freibad, Stadtpark, Einkaufsmöglichkeiten, Vereinsleben oder Veranstaltungen – alles Argumente für Familien sich in unserer Großgemeinde wohlzufühlen. Der Großteil des täglichen Bedarfes kann problemlos gedeckt werden. Die Nähe zum Oberzentrum Deggendorf, das problemlos erreichbar ist, ist von großem Vorteil.