Die Kleiderkammer ist leer
Osterhofener Helferkreis bittet um Winterkleidung
30. November 2021, 15:52 Uhr aktualisiert am 30. November 2021, 15:52 Uhr
Viele Flüchtlinge kommen nur mit Badelatschen und wenig Kleidung am Körper in Deutschland an. Vor allem für Menschen, die vom afrikanischen Kontinent geflüchtet sind, stellen die kalten Temperaturen vor besondere Herausforderungen. Deshalb sind die Flüchtlinge auf Kleiderspenden angewiesen. Für die Osterhofener Dependance des Ankerzentrums zeichnet sich der Malteser-Helferkreis verantwortlich und von dort kommt nun der dringende Aufruf nach Kleiderspenden für den Winter, denn das Lager ist leer gefegt.
Vor allem Männerkleidung in kleineren Größen ist immer sehr gerne gesehen und in Coronazeiten war es auch selten ein Problem, dass in der Kleiderkammer genügend Ware vorhanden ist. Doch die Kleiderkammer konnte pandemiebedingt die regelmäßigen Öffnungszeiten nicht aufrechterhalten, mit wenigen Ausnahmen gab es nur zeitweise die Möglichkeit Kleidung anzunehmen. Das hat die Aktivitäten zum Erliegen gebracht. Des Weiteren ist in den Ankerzentren eine hohe Fluktuation, denn die Flüchtlinge verweilen nur eine sehr begrenzte Zeit, bis sie in andere Orte gebracht werden. Der Personenkreis, der Kleidung benötigt, ist also sehr groß und immer wechselnd.
"Derzeit ist das Lager schlichtweg leer", sagt Susanne Brotzaki, die als städtische Verwaltungsmitarbeiterin die Koordinationsstelle zwischen Helferkreis und Dependance ist.
Keine Möglichkeit, Kleidung zu waschen
"Vor allem werden gut erhaltene Winterjacken und Winterschuhe sowie Socken für Männer benötigt. Bei den kleinen Größen gibt es den meisten Bedarf. Gebraucht werden aber auch Winterkleidung und -schuhe für Frauen, Mützen und Schals sowie gut erhaltene Koffer und Reisetaschen", beschreibt Susanne Brotzaki den Bedarf. In den Sommermonaten sei es leichter, die Flüchtlinge mit Kleidung zu versorgen. "Da reichen oft Flip-Flops und T-Shirts", merkt die Koordinatorin an. Doch mit den kalten Temperaturen seien die Flüchtlinge auf warme Kleidung angewiesen. Und noch ein Hinweis ist Susanne Brotzaki wichtig: "Die gespendete Kleidung sollte sauber und gut erhalten sein." Der Kreis an freiwilligen Helfern sei klein und das Team könne es nicht stemmen, die Kleidung vor der Ausgabe zu waschen oder zu reparieren. Auch sei man dafür nicht ausgestattet. Rund 100 Personen befinden sich derzeit in Obhut der Osterhofener Dependance, wie dessen Leiter Manfred Schanzer mitteilt. Er weiß aus der täglichen Arbeit, wie dringend die Flüchtlinge auf die Spende warmer Kleidung angewiesen sind. Während die Beschaffung von Kinderkleidung etwas leichter ist, seien vor allem kleine Männergrößen immer schnell vergriffen.
Kontaktlose Kleiderabgabe
Abgegeben werden können die Kleiderspenden am kommenden Samstag, 4. Dezember, von 10 bis 12 Uhr am eigens dafür aufgestellten Pavillon des Helferkreises auf dem Parkplatz bei der Dreifachturnhalle, Seewiesen 16. Die Übergabe erfolgt kontaktlos. Die Kleidungsstücke müssen daher verpackt in Taschen, Kartons oder Kleidersäcken gebracht werden. Bei der Abgabe gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Angenommen werden können ausschließlich einwandfreie, saubere Kleidungsstücke.