Vor 25 Jahren Kreuzung umgebaut

Aus unfallträchtiger Kreuzung wurde der Kreisel


Im Beisein von Vertretern des Landkreises Deggendorf, des Straßenbauamtes Deggendorf und der Stadt Osterhofen wurden am 4. Juli 1995 die beiden Straßenbauprojekte für den Verkehr freigegeben.

Im Beisein von Vertretern des Landkreises Deggendorf, des Straßenbauamtes Deggendorf und der Stadt Osterhofen wurden am 4. Juli 1995 die beiden Straßenbauprojekte für den Verkehr freigegeben.

Für viele Verkehrsteilnehmer aus der Region war die Arbinger Kreuzung an der Bundesstraße 8 zwischen Osterhofen und Künzing jahrzehntelang ein Begriff. Immer wieder gab es dort schwere Verkehrsunfälle, nicht selten waren dabei Todesopfer zu beklagen. Mit der baulichen Entschärfung im Jahr 1995 ging ein langersehnter Wunsch der Osterhofener Bevölkerung in Erfüllung. Anstelle der bisherigen höhengleichen Kreuzung der Bundesstraße 8 mit der von Hengersberg kommenden Staatsstraße 2115 und der in Richtung Wallerdorf/Kriesdorf weiterführenden Kreisstraße DEG 37 sorgte nun ein Kreisverkehr für mehr Sicherheit.

Feierlich für den Verkehr eröffnet wurde die Kreuzung am 4. Juli 1995. Gleichzeitig erfolgte die Verkehrsfreigabe der Straßenüberführung der Bahnstrecke Plattling-Passau zwischen Osterhofen und Wisselsing. Anstelle des höhengleichen Bahnübergangs wurde dort 1995 eine Brücke über das Bahngleis errichtet.

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Im Beisein von Vertretern des Landkreises Deggendorf, des Straßenbauamtes Deggendorf und der Stadt Osterhofen wurden am 4. Juli 1995 die beiden Straßenbauprojekte für den Verkehr freigegeben.

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Der Kreisverkehr, der die unfallträchtige Kreuzung an der Bundesstraße 8 zwischen Osterhofen und Künzing im Jahr 1995 ersetzte.

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Der Kreisverkehr, der die unfallträchtige Kreuzung an der Bundesstraße 8 zwischen Osterhofen und Künzing im Jahr 1995 ersetzte.

Der Osterhofener Ortsverband und zweiter Bürgermeister Peter Erl sowie der Bundestagsabgeordnete Barthl Kalb hatten die Initiative ergriffen und dafür gesorgt, dass sie sich am 8. Juli 1994 mit Landrat Dr. Georg Karl und Staatssekretär Alfred Sauter vom Bayerischen Innenministerium vor Ort trafen. Erörtert wurde dabei, mit welchen Maßnahmen die Arbinger Kreuzung entschärft werden könnte. Im Gespräch waren eine Ampelanlage, eine kleeförmige Überführung und ein Kreisverkehr. Der Kreisverkehr machte dabei das Rennen und wurde auch sofort in Angriff genommen. Im April 1995 begannen die Arbeiten für die Anlage mit einem Innenkreis von 27 Metern und bis auf die Bepflanzung war nach nur neunwöchiger Bauzeit Ende Juni 1995 alles fertig. Übrigens war der Kreisverkehr an der einstigen Arbinger Kreuzung der erste Kreisverkehr im ganzen Landkreis Deggendorf.

Kreisverkehr für 450.000 Mark machte das Rennen

Die Abwägung der verschiedenen Ausbaumöglichkeiten erläuterte damals Bauoberrat Wufka vom Straßenbauamt Deggendorf. Während die Kreisverkehrsanlage Kosten von 450.000 Mark verursachte, hätte eine höhenfreie Kreuzung mit einem halben Kleeblatt das Zehnfache, also 4,5 Millionen Mark, gekostet. Eine versetzte Kreuzung anstelle des bisherigen "Durchschusses" wäre bei der hohen Verkehrsbelastung der Arbinger Kreuzung nicht ausreichend leistungsfähig gewesen. Eine Ampelanlage hätte in verkehrsschwachen Zeiten unnötige Wartezeiten verursacht. Die Vorzüge eines Kreisverkehrs waren in Deutschland lange Zeit von Planern angezweifelt worden, obwohl man damit im Ausland bereits seit Jahren in großem Umfang gute Erfahrungen gemacht hatte.

Erst vor etwa 25 Jahren ging man auch in Deutschland dazu über, wieder Kreisverkehrsanlagen zu bauen, zunehmend nicht nur in bebauten Bereichen, sondern auch auf freien Strecken. So wurde erkannt, dass ihre günstige Unfallbilanz darauf beruhe, dass durch die bauliche Anlage alle Verkehrsteilnehmer zu einer niedrigen Geschwindigkeit gezwungen werden. Absicht ist es auch, dass die Sicht der Autofahrer über den gesamten Kreisverkehr durch eine erhöhte Mittelinsel oder eine Bepflanzung der Mittelinsel mit Gehölzen und Büschen verhindert wird, um so ebenfalls eine vorsichtigere Fahrweise zu erzwingen.

Auch Straßenüberführung der Bahnstrecke frei

Nach der offiziellen Eröffnung des Kreisverkehrs begaben sich die Ehrengäste zur nächsten Verkehrsfreigabe auf der neuen Straßenüberführung der Bahnstrecke Plattling-Passau zwischen Osterhofen und Wisselsing. Mit dabei waren Landrat Dr. Georg Karl, Baudirektor Norbert Baier als Straßenbaureferent im Landratsamt Deggendorf, PHK Dieter Grimm von der Polizeiinspektion Plattling, Osterhofens Bürgermeister Horst Eckl mit Vertretern des städtischen Bauamts sowie Georg Bink von der Bahn AG, Niederlassung Regensburg. Letzterer stellte zufrieden fest, dass mit der Maßnahme ein weiterer sicherer Bahnübergang geschaffen worden war. Aus dem flächengleichen Bahnübergang war eine Überführung mit Hilfe eines Brückenbaues geworden.

Die Anbindung des Brückenbauwerkes an die Staatsstraße 2114 erforderte die Bewegung und Aufschüttung von 110.000 Kubikmetern Erdreich und Kies. Die Baukosten in Höhe von 4,65 Millionen Mark trugen zu je einem Drittel die Deutsche Bahn AG, die Bundesregierung und die Stadt Osterhofen, die einen Zuschuss vom Freistaat Bayern dafür erhielt. Von den Ehrengästen wurde bei der Besichtigung der gärtnerisch hervorragend gestalteten Anlage, wie es hieß, erfreut festgestellt, dass auch eine Regenrückhaltefläche und entlang der Fahrbahn ein breiter Radweg angelegt worden war. Nach der Schaffung der Ortsumgehung von Osterhofen vor wenigen Jahren erhielt diese Bahnüberführung noch einen Kreisverkehr und stellt nun eine ideale Verkehrsverbindung vom Stadtwald, beziehungsweise aus Richtung Wisselsing, zur Straubinger Straße und zur Bundesstraße 8 dar.