Donau Anzeiger

Yvonnes Flucht wird jetzt als Film vermarktet


Filmreif auch das Ende der Flucht: Kuh Yvonne wird von Helfern eingefangen und auf Gut Aiderbichl bei Deggendorf gebracht.

Filmreif auch das Ende der Flucht: Kuh Yvonne wird von Helfern eingefangen und auf Gut Aiderbichl bei Deggendorf gebracht.

Von Redaktion idowa

Deggendorf / München. (dpa) Mit ihrer wochenlangen Flucht sorgte die Kuh Yvonne im vergangenen Jahr weltweit für Schlagzeilen - jetzt wird das Abenteuer des Rindviehs verfilmt. Im Jahr 2014 soll ein Animationsfilm über "die Kuh, die ein Reh sein will" in die Kinos kommen, sagte der Gründer des Gutes Aiderbichl, Michael Aufhauser, am Donnerstag. Der Arbeitstitel des Films: "Cow on the run" - Kuh auf der Flucht.

Der Produzent Max Howard ("Der König der Löwen") habe beim Gut Aiderbichl, auf dem Yvonne lebt, seitdem sie im September 2011 eingefangen wurde, angeklopft. Einen ganzen Tag habe Howard auf dem Gnadenhof bei Deggendorf verbracht, im Februar seien dann die Verträge unterschrieben worden. Das Gut werde bei den Arbeiten zu dem 90-minütigen Film "beratend" tätig sein. Die Idee stammt von der Münchner Produktionsfirma Papa Löwe, die den Streifen mit einem Budget von rund 30 Millionen Euro nun gemeinsam mit Howard umsetzen will. Die Firma bestätigte die Filmpläne.

Für die Filmemacher inzwischen eine Legende
"Die stellen die Yvonne in eine Reihe mit dem Monster von Loch Ness oder dem Yeti", sagte Aufhauser. Yvonne sei für die Filmemacher inzwischen eine Legende. "Eine Kuh, die schneller als ein Reh sein will, das ist außergewöhnlich". Wie genau der Film aussehen soll, sei noch nicht klar. Wahrscheinlich sollen aber auch zwei Fliegen darin vorkommen, die auf der Kuh sitzen und sie auf ihrer Flucht durch die Wälder begleiten, wie Aufhauser sagte.

Das Filmangebot sei für ihn zuerst ein Schock gewesen. "Ich bin froh, dass man mir nicht abverlangt, die Kuh ans Set und an den Ort des Geschehens zurückzubringen", betonte der Aiderbichl-Chef. Einem solchen Vorhaben hätte er auch nicht zugestimmt. Da nun ein Animationsfilm geplant sei, könne Yvonne in Ruhe auf dem Gnadenhof bleiben.

Schlagzeilen von Japan über Indien bis in die USA
Die Kuh war im Mai 2011 auf dem Weg zum Schlachter ausgebüxt und im Landkreis Mühldorf in den Wald geflohen. Weil das Tier sich an das Leben in Freiheit anpasste und sich versteckte, wurde sie bekannt als "Kuh, die ein Reh sein will" und machte international von Japan über Indien bis in die USA Schlagzeilen - vor allem, weil das Landratsamt nach einem Beinahe-Zusammenstoß der Kuh mit einem Polizeiauto den Abschuss des Tieres anordnete. Tierschützer suchten wochenlang nach der Kuh und versuchten vergeblich, sie einzufangen.

Die Suche endete nach fast 100 Tagen überraschend Anfang September, als Yvonne ganz freiwillig zu vier Kälbern auf eine Weide zurückkehrte. Die Mitarbeiter von Aiderbichl fingen sie dort ein und brachten die Kuh wohlbehalten in einen Stall auf dem Hof bei Deggendorf, auf dem sie heute noch lebt. "Es geht ihr ganz prima", sagte Aiderbichl-Sprecherin Britta Freitag. Bald könne auch die Quarantäne, unter der Yvonne seit ihrer Rückkehr stehe, aufgehoben werden. Jetzt habe sie mit ihrer Familie noch ihren eigenen Auslaufstall, bald könne sie aber wieder zu den anderen Artgenossen auf die Weide. Freitag betonte: "Wir sind gerade dabei, die Weide ausbruchsicher zu machen."