Aktion
Es läuft wie am Schnürchen
20. Juni 2019, 10:00 Uhr aktualisiert am 20. Juni 2019, 10:00 Uhr
Die Waldmünchner Panduren wandern seit Sonntag auf dem Pandurensteig. Die Hälfte der Strecke von rund 180 Kilometern von Passau nach Waldmünchen ist geschafft. Und bislang haben die 15 Panduren und Lagerdamen auch noch keine Ausfälle zu verzeichnen - trotz der großen Hitze. Das Begleitteam leistete jeden Tag ganze Arbeit, so dass die Wandergruppe jeden Tag ein tolles Lager vorfand.
Der Start des Pandurensteigs ist eigentlich in Hals, aber die Gruppe entschied sich kurzfristig für die weiter entfernte Stadtmitte von Passau, um noch ein wenig die Werbetrommel zu rühren. Mit der neuen Fahne zogen die Panduren vom Anlegesteg hin zur Donauspitze, wo Donau und Inn zusammenfließen. Der Inn führte noch immer Hochwasser, was den Weg entlang des Ufers besonders machte. Viele Touristen sowie Einheimische fragten nach, was die Waldmünchner in historischen Kostümen denn so machten. Das Tourismusbüro wurde kurzerhand gestürmt, die Dame am Empfang wusste allerdings gar nichts vom Pandurensteig.
Den Abschluss der Tour durch die Dreiflüssestadt bildete der Dom, wo es noch einmal diverse Fragen zu beantworten gab. Dann ging es am Sonntagmittag endlich los in Hals, dem eigentlich offiziellen Endpunkt des Pandurensteigs - dieser verläuft nämlich in umgekehrter Richtung. Die Ilz war die nächsten zwei Tage der ständige Begleiter der Truppe.
Malerisch führte der Wanderweg vorbei an der Triftsperre in Richtung Kalteneck. Die Brücke über die Obere Ohe wurde durch ein Unwetter fortgerissen, und so wurde kurzerhand der Fluss ohne Schuhe durchschritten; eine ganz schöne Herausforderung über die glitschigen Felsen. Zum Glück ging keiner baden, weshalb die Wanderung trockenen Fußes fortgesetzt werden konnte. Die letzten Kilometer führten zur Messerschmidtmühle, wo der erste Lagerplatz vom Vorbereitungsteam aufgebaut wurde. Mehrere historische Zelte bildeten das perfekte Ambiente für den ersten Abend nach knapp 30 Kilometern Fußmarsch.
Entlang der Ilz
Der zweite Tag sollte der entspannteste werden: Es standen nur gut 17 Kilometer auf dem Programm, ein bedeutender Teil des Weges entlang der naturbelassenen Ilz. Die seit langem mit dem Trenckverein befreundete Familie Weinrauch ließ es sich nicht nehmen, den Panduren einen Besuch abzustatten. So führte Irmgard Weinrauch einige Panduren kurzerhand zur Burg Dießenstein, wo Franziskus Freiherr von der Trenck aufgrund der Explosion eines Pulverfasses fast ums Leben gekommen wäre. Von der Burg gibt es nur noch eine Ruine, die beschwerlich zu erreichen ist. Trotzdem hatte sich der Weg auf den Spuren des Obersts gelohnt.
Die Mittagspause gab es noch an der Ilz, dann aber ging es hinauf nach Perlesreuth, wo die Feuershowgruppe "Agones Panduri" schon mehrmals Auftritte hatte. Am Marktplatz erntete die Truppe nur wenig erstaunte Blicke, schließlich ist die Thematik der Panduren dort keine Unbekannte. Die Übernachtung erfolgte in der Nähe auf einem Zeltplatz der Diözese Passau. Luxusmäßig waren die Panduren in Tipis untergebracht. An der Wolfensteiner Ohe wagten einige den Sprung ins kalte Wasser. Und abends fanden einige so gar noch die Kraft, Volleyball zu spielen. Das Team um Pandurenkoch Lukas Gröbner kredenzte zur Stärkung Chili con Carne mit reichlich Salat. Wie auch am Abend zuvor, verkroch sich um 22 Uhr ein jeder in sein Schlafgemach.
1.000 Höhenmeter
Mit mehr als 30 Kilometern sollte der Dienstag ein heftiger Tag werden, zum einen aufgrund der Distanz mit gut 1.000 Höhenmetern, zum anderen wegen der großen Hitze. Aufgewärmt für den Marsch hat sich die Truppe am Marktplatz von Perlesreuth. Quer durch den Landkreis Freyung-Grafenau über Berg und Tal wurde gegen Mittag Grafenau erreicht. Nur wenige Trinkpausen und ein zügiger Marsch ließen die Gruppe dann doch schon gegen 16 Uhr die Pandurenstadt Spiegelau erreichen, wo zielstrebig ein Biergarten angesteuert wurde.
Herzlicher Empfang
Tourismuschef Kurt Hobelberger empfing die Waldmünchner und dankte für den Besuch. In gut einer Woche werden die Panduren beim dortigen Pandurenfest auftreten, und so konnten noch letzte Details besprochen werden. Geschafft und müde wurden die letzten drei Kilometer in Richtung Zeltplatz bei Klingenbrunn bei weiterhin großer Hitze zurückgelegt. Das Vorausteam hatte erneut den Lagerplatz perfekt vorbereitet, mit Nudeln wurde sich gestärkt.
Am vierten Tag führte der Pandurensteig mit gut 25 Kilometern über Rinchnach nach Regen. Erneut war die Hitze das Hauptproblem, dafür bereitete die Stadt Regen der Pandurentruppe einen kleinen Empfang, um die Aktion zu würdigen.
Am Freitagabend wird die Gruppe in Cham beim Campingplatz des Kanuclubs erwartet. Für die letzte Etappe von Cham nach Waldmünchen können sich noch Interessierte anschließen, aber ausschließlich im historischen Kostüm. Um 17 Uhr werden die Panduren und Lagerdamen mit Fanfarenzug und Pferden dann auf dem Waldmünchner Marktplatz einmarschieren.