Zwei Nächte lang ist es gut gegangen. In der Dritten haben die Diebe zugeschlagen: Am Montag gegen Mitternacht haben die Döferinger den Gmünder Maibaum geklaut. Die Nachricht habe sich dann in der Maibaum-WhatsApp-Gruppe wie ein Lauffeuer verbreitet, berichtet Andrea Breu. Sie weiß auch, wie die Aktion vonstattenging. Denn eine Gmünderin habe die Diebe quasi auf frischer Tat ertappt - und prompt im Herzerl-Schafanzug die Verfolgung aufgenommen. Aber da war es schon zu spät. Der Traktor samt Baumwagen und Diebesgut hatte bereits die Ortsgrenze passiert und tuckerte Richtung Döfering. Nur die Frage, woher denn die Maibaum-Diebe kommen, konnte die Gmünderin noch in Erfahrung bringen. Zugegeben: Der Maibaum war am Spielplatz gelagert, wo ihn jeder sehen konnte. Aber: Die Schleierderfler hatten ihren Baum vermeintlich gut verbarrikadiert - mit Autos, Anhänger, Güllefass und Bulldog. Denn geholt und hergerichtet hatten sie ihn bereits am Samstag, weil unter der Woche die wenigsten Zeit hätten, erklärt Breu. Aber die Döferinger hätten eine Lücke zwischen Auto und Holzstoß ausgemacht und da den Baum durchgezirkelt und auf den Baumwagen verfrachtet. "Die haben das sicher ausspekuliert", glaubt Breu und erzählt, dass die Schleierderfler dabei noch Glück im Unglück hatten. Denn während die Döferinger den Maibaum klauten, seien andere gekommen, die ihn hätten abschneiden wollen. So oder so: Die Gmünder nehmen die Aktion mit Humor. Zumal sie ihren Maibaum rechtzeitig zum Aufstellen am Dienstagabend zurückbekommen haben. Natürlich nicht umsonst: Ein, zwei Halbe für jeden der rund 25 Diebe und eine Brotzeit waren das Ergebnis der Verhandlungen.