Rodinger Burschenball ein Ereignis
Zeitreise und nimmermüde Tänzer
6. März 2019, 11:57 Uhr aktualisiert am 6. März 2019, 11:57 Uhr
Der Rodinger Fasching hat sich mit dem Burschenball verabschiedet. Nimmermüde Tänzer - bis 5 Uhr früh wogten die Paare zur Musik der Kapelle Bayern 3 .000 - und eine Zeitreise in die Vergangenheit machten die Ballnacht in der Stadthalle zu einem kurzweiligen gesellschaftlichen Ereignis.
Es soll weiterhin ein Geheimnis bleiben, wer Ballkönigin 2019 gewesen wäre und dann kurzfristig absagte. Die Spekulationen und Gerüchte jedenfalls nahmen auch am Tag danach kein Ende und die Burschen hielten sich bedeckt. Tatsache war, dass Amelie Huber nach 2018 heuer noch einmal an der Seite des Burschenvorstandes in den Saal einzog und mit ihm die Polonaise eröffnete. Die Vermutung, dass dieser Umstand, zweimal Ballkönigin zu sein, bislang einmalig ist, hat das Buch "Oh alte Burschenherrlichkeit von Peter Reidl, aber widerlegt: Edith Brantl jedenfalls wusste von ihrem Onkel Hubert Weiß, der 1954 mit Christine Schwarzfischer in den Ballsaal zog. 1965 dann erlebte dieselbe Christine Schwarzfischer an der Seite von Richard Fischer erneut als Ballkönigin das gesellschaftliche Großereignis.
Wo ist der gläserne Krug?
Zurück zum Ball am Rosenmontag: Die Einlage von rund 30 Akteuren bot den Zuschauern in der Rodinger Stadthalle Haus Ostmark nach 1 Uhr morgens beste Unterhaltung: Der gläserne Krug des Fürsten von Thoren war verschwunden, weshalb die Burschen Rudi und Tobi zu einer Zeitreise aufbrachen, um ihn zu suchen. Durch einen Fehler verschlug es sie allerdings 100 000 Jahre vor unsere Zeit, als die Neandertaler lebten. Ihrem Angriff entzogen sich die beiden Neuzeitler mit einem Kasten Bier, den die Neandertaler konsumierten und mit einem Rülps daraufhin den ersten menschlichen Ton von sich gaben.
Den nächsten Stopp machten die Zeitreisenden im Jahr 844 und erfuhren so, wie die Kombination aus Ritter, Fisch und Namenssuche für ein kleines Dorf letztlich Roding entstehen ließ - eine Anspielung auf das 1175-jährige Jubiläum heuer.
1994 angekommen, also im Jubiläumsjahr 1150 Jahre Roding, spielte der damalige Faschingsprinz Gerd Lehner sich selbst, schlüpfte in das einstige Kostüm und ließ die Erinnerungen an damals wieder aufleben. Kräftiger Applaus belohnte die Mühe wie die Maskerade der Akteure.
Blick in die Faschingszeitung
Der Stoff, den die Faschingszeitung am Rosenmontag bot, tat das Seine, um die Unterhaltung der Gäste anzuregen. Diverse Themen hatten die Redakteure angerissen:
So endet der Vergleich zwischen neuer Chamer Stadthalle und Stadthalle Roding beim Quick Check beinahe gleich, bis auf einen Unterschied: In der Chamer Halle kann das Licht nicht gedimmt werden, in Roding schon. Die Verfasser kommen zum dem Fazit, nicht zuletzt in Anspielung auf die funkelnde Fassade der Chamer Stadthalle: "Nicht alles, was glänzt, ist Gold". Auch die bevorstehende Bürgermeisterwahl 2020 wird in der Faschingszeitung thematisiert. Die Spekulationen reichen von Michael Jobst über Alexandra Riedl und Rudi Heinz bis Karin Bucher, scheidende Bürgermeisterin von Cham, und Dietmar Schleich...
Ortswechsel: Nach dem Ball servierten die Pächter im Gasthaus zum Sepp ein Lüngerl, ehe sich die Burschen aufmachten, um die Faschingszeitung in Roding abzusetzen. Nachmittags strömten sie ins Haus von Amelie Huber, Ballkönigin 2018/2019, und feierten weiter bis zum nächsten Ortswechsel: Beim Reim Wirt läuteten sie das Faschingsbegräbnis ein. Nach dem Trauerzug zur Regenbrücke setzte das Bratheringessen im - letzter Ortswechsel - Café Coco den Schlusspunkt unter einen außergewöhnlichen Burschenball 2019.