Cham
Futterneid am Karpfenteich: Schorndorfer beklagen Verlust von 300 Fischen
3. Februar 2015, 7:47 Uhr aktualisiert am 3. Februar 2015, 7:47 Uhr
Ausgeraubt bis auf die letzten Fische sind die Aufzuchtbecken der Petrijünger. Der tierische Räuber von Schorndorf hat leichtes Spiel gehabt. Der Schaden: etwa 1.000 Euro.
Im Wintergarten des Vereinsvorsitzenden Josef Schübl berichtete Schriftführer Helmut Dombrowski vom sinkenden Wasserspiegel in den Aufzuchtbecken - und der steigenden Enttäuschung bei den Anglern. "Zwei von drei Weihern hat der Fischotter leer gefressen", sagte Dombrowski. "Im April 2014 schwammen nur noch fünf, sechs große Fische mit etwa einem Kilogramm Gewicht in einem der Aufzuchtweiher", erinnert er sich. Raus kam das, als sie das Wasser zum Umsetzen der Fische abließen.
Ob es in den vergangenen Jahren ähnliche Fälle gab, weiß der Otterbeauftragte Markus Schwaiger nicht. Das liege daran, "dass längst nicht alle Fälle gemeldet werden". Vermutlich bedienen sich die Fischotter jedoch vor allem in Teichen an Fließgewässern.
Wer bezahlt den Schaden?
Mit einem Otter-Bonus-Modell sollen Entschädigungen für gewerbetreibende Teichbesitzer gezahlt werden. "Leider ist der Managementplan für die Praxis derzeit bedeutungslos, da sowohl die Finanzierung dieser Zahlungen als auch die genauen Modalitäten nach wie vor nicht geklärt sind", teilt der Otterbeauftragte Markus Schwaiger mit. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist gefordert, eine Lösung zu finden. Außerdem fordert er, den Teichschutz einfacher zu gestalten. Die bürokratischen Hürden beim Elektrozaunbau sollen niedriger werden.
Denn ein Abschuss der Otter kommt nicht in Frage. Die Tiere gelten in ganz Europa nach wie vor als stark gefährdet, weiß die Leiterin des Bayerwald-Tierparks in Lohberg, Claudia Schuh.