Zimmer mit Balkon und Bad

Seit sechs Monaten gibt es die Senioren-WG in Rimbach

Georg Wurm hat in der ehemaligen Pension Sonnenhof ein neues Zuhause gefunden.


Georg Wurm fiel es nicht leicht, sein Zuhause zu verlassen. Mittlerweile sei er in der WG angekommen, wie er Einrichtungsleiterin Denise Vogl und Bürgermeister Heinz Niedermayer berichtete.

Georg Wurm fiel es nicht leicht, sein Zuhause zu verlassen. Mittlerweile sei er in der WG angekommen, wie er Einrichtungsleiterin Denise Vogl und Bürgermeister Heinz Niedermayer berichtete.

Von Redaktion Kötzting

Georg Wurm hat lange mit sich gerungen, ob er seinem Zuhause, das für ihn jahrzehntelang vertraute Heimat war, den Rücken kehren und in der ambulant betreuten Senioren-Wohngemeinschaft des BRK in Rimbach noch einmal neu anfangen soll. Nach dem Einzug dort und der ersten Eingewöhnungsphase erklärte der 88-Jährige seinem Bürgermeister Heinz Niedermayer vor einigen Wochen schelmisch: "Ich möchte 100 Jahre alt werden, da gefällt's mir." Der Rimbacher, der aus dem Sägewerk in der Wöhrmühle stammt und früher in der Landwirtschaft und auf dem Bau tätig war, habe den Schritt, sich in einem der zwölf Zimmer in der ehemaligen Pension Sonnenhof einzumieten, nicht bereut.

Plätze frei

Am 1. November besteht die WG - ältere Bürger leben dort selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden, wissen sich aber trotzdem durch Präsenzkräfte des BRK rund um die Uhr gut versorgt - seit genau einem halben Jahr. Wie fällt da das erste Fazit von Heinz Niedermayer aus? "Wir haben aktuell noch mehr Plätze frei, als zu diesem Zeitpunkt erwartet. Aber wir lassen das Projekt weiter wachsen und sind überzeugt von dem Schritt, den wir hier gegangen sind", sagt der Bürgermeister.

Er gehe fest davon aus, dass Angebote und Konzepte wie diese Zukunft hätten. "Ich glaube nicht, dass es viele Einrichtungen gibt, von denen aus du den Kaitersberg, den Osser und den Hohenbogen vor der Haustür hast und so eine Aussicht genießen kannst", sagt er. Die Ausstattung und die Haustechnik seien auf dem neuesten Stand.

"Wir sind hier mitten im gemeindlichen Leben, alle wichtigen Einrichtungen sind nicht weit weg und fußläufig erreichbar", erklärt Niedermayer weiter. Natürlich sei es eine große Entscheidung, nach langer Zeit die eigenen vier Wände zu verlassen und sich auf ein Zimmer zu verkleinern. "Aber den Menschen wird doch die Last genommen, sich selbst versorgen und um ein ganzes Haus kümmern zu müssen. Und es kann ein riesiger Schritt heraus aus der Einsamkeit sein."

"Türen stehen immer offen"

Ein Argument, mit dem BRK-Einrichtungsleiterin Denise Vogl gerne auf die für so manchen Interessenten zu hohe Hemmschwelle reagiert, ist das von der persönlichen Lebensgestaltung, die weiterhin jederzeit möglich sei. "Viele, die von unseren Wohngemeinschaften hören, meinen immer, dass sie nicht mehr fortkönnen und immer hierbleiben müssen. Das ist eben nicht der Fall. Die Türen stehen immer offen, wer möchte, kann über Nacht außer Haus bleiben oder in den Urlaub fahren. Niemand ist hier drin gebunden", betont sie.

Info

Die ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaft in der ehemaligen Pension Sonnenhof ist am 1. Mai eröffnet worden. Sie bietet sowohl im Erd- als auch im Obergeschoss sechs Zimmer mit Balkon und Bad. Dazu kommen ein Aufenthaltsraum und eine Küche im Parterre sowie eine Teeküche und ein Bad mit Wanne im darüber liegenden Stockwerk. Alles in allem umfassen die Gemeinschafts- beziehungsweise Aufenthaltsräume 240 Quadratmeter. Im Dachgeschoss des Hauses - für Bürgermeister Heinz Niedermayer wäre es das i-Tüpfelchen auf den Planungen - ist eine Hausarztpraxis vorgesehen. Interessenten für WG-Zimmer können sich an die Gemeinde wenden.