Käferexpertin im Interview

Moosige Methusalems

Naturdenkmäler: Alte Bäume im Landkreis geben wichtigen Totholzkäfern ein Zuhause


Fast 15 Prozent der in Bayern vorkommenden Totholzkäferarten wurden an den Naturdenkmälern im Landkreis Cham gefunden. 30 Prozent der nachgewiesenen Arten gelten in Bayern als vom Aussterben bedroht bis gefährdet.

Fast 15 Prozent der in Bayern vorkommenden Totholzkäferarten wurden an den Naturdenkmälern im Landkreis Cham gefunden. 30 Prozent der nachgewiesenen Arten gelten in Bayern als vom Aussterben bedroht bis gefährdet.

Knorrig sind ihre vielen Äste, der Stamm ist gespalten, in mehrere Teile auseinandergebrochen. Die Wolframslinde in Ried am Haidstein muss durch Seile und Stangen gestützt werden, sie halten die Zweige zusammen und bewahren sie vor dem Zerfall. Die Linde hat ihre Beste Zeit hinter sich, könnte man meinen. Und doch ist es anders: Sie ist ein Naturdenkmal, das wichtigen Erdbewohnern ein Zuhause gibt: den Totholzkäfern. Andrea Jarzabek-Müller nennt sie bei ihrem Fachnamen, sie spricht von xylobionten Käfern. Die freiberufliche Ingenieurin der Landschaftsarchitektur hat 2019 Naturdenkmäler im Landkreis Cham untersucht. Auftraggeber dafür war der Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Im Interview mit der Kötztinger Zeitung fasst Jarzabek-Müller ihre Ergebnisse zusammen. Bei der Linde vor der Wallfahrtskirche in Weißenregen konnte sie sogar eine Urwaldreliktart finden - den Mulm-Schnellkäfer. Der nachtaktive Käfer gilt als besonders gefährdet und ist in den kultivierten Wäldern Mitteleuropas selten.

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