Käferexpertin im Interview
Moosige Methusalems
5. April 2020, 12:14 Uhr aktualisiert am 5. April 2020, 15:22 Uhr
Knorrig sind ihre vielen Äste, der Stamm ist gespalten, in mehrere Teile auseinandergebrochen. Die Wolframslinde in Ried am Haidstein muss durch Seile und Stangen gestützt werden, sie halten die Zweige zusammen und bewahren sie vor dem Zerfall. Die Linde hat ihre Beste Zeit hinter sich, könnte man meinen. Und doch ist es anders: Sie ist ein Naturdenkmal, das wichtigen Erdbewohnern ein Zuhause gibt: den Totholzkäfern. Andrea Jarzabek-Müller nennt sie bei ihrem Fachnamen, sie spricht von xylobionten Käfern. Die freiberufliche Ingenieurin der Landschaftsarchitektur hat 2019 Naturdenkmäler im Landkreis Cham untersucht. Auftraggeber dafür war der Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Im Interview mit der Kötztinger Zeitung fasst Jarzabek-Müller ihre Ergebnisse zusammen. Bei der Linde vor der Wallfahrtskirche in Weißenregen konnte sie sogar eine Urwaldreliktart finden - den Mulm-Schnellkäfer. Der nachtaktive Käfer gilt als besonders gefährdet und ist in den kultivierten Wäldern Mitteleuropas selten.
Jetzt weiterlesen mit
- alle Artikel auf idowa.de in voller Länge und deutlich weniger Werbung
- als Abonnent unterstützen Sie Journalismus in Ihrer Region
- einen Monat für 0,99 Euro testen, danach 9,90 Euro im Monat