Kirche
Katholiken: Missbrauchsaufarbeitung nicht abgeschlossen
6. Mai 2023, 15:23 Uhr
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hält die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der Kirche noch lange nicht für abgeschlossen. ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose forderte bei der Frühjahrsvollversammlung in München unter anderem den Aufbau von Strukturen zur Aufarbeitung von Fällen in katholischen Verbänden.
Außerdem müsse geklärt werden, wie das ZdK als Laien-Organisation der Katholiken mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) bei dem Thema zusammenarbeiten kann. Das Komitee müsse die Aufarbeitung in der DBK und den katholischen Bistümern kritisch begleiten, forderte Klose: "Wir stehen mit der Aufarbeitung noch am Anfang."
Er zog damit Bilanz für den ZdK-Arbeitskreis Aufarbeitung. In den zwei Jahren seit seiner Einsetzung sei vor allem der Kontakt zur Politik intensiviert worden. Es bestehe "die Hoffnung, dass der Staat sich noch stärker engagiert und eine unabhängige kirchliche Aufarbeitung engmaschiger und konsequenter begleitet, unterstützt und vor allem kontrolliert", sagte Klose.
Der Generalsekretär des ZdK, Marc Frings, forderte in diesem Zusammenhang, den Paragraf 174c des Strafgesetzbuches (StGB) um den Schutz vor sexuellem Missbrauch in Seelsorgebeziehungen zu erweitern.
Die ZdK-Vollversammlung ist das höchste Organ der Organisation katholischer Laien. Sie tritt zweimal im Jahr zusammen - und nun in München erstmals nach dem Abschluss des sogenannten Synodalen Weges, des von konservativer Seite überaus umstrittenen Reformprozesses in der katholischen Kirche in Deutschland.
Die katholischen Laien forderten die Bischöfe in der Versammlung nachdrücklich auf, sich an die Beschlüsse des Synodalen Wegen zu halten und sie in ihren Bistümern umzusetzen. "Wir bestehen auf einer Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges in allen deutschen Diözesen", sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. "Ich appelliere an die deutschen Bischöfe - an alle - ihrer Verantwortung gerecht zu werden."
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.