Leitartikel

Armin Laschet

Der Verlierer will Sieger sein


Vielleicht hätte ein starker Kandidat mit einem starken Team vermocht, die müde Union zu einen. Die sollte jetzt die Chance ergreifen, sich zu sammeln und ihren internen Richtungsstreit zu lösen. Ob sie dafür Armin Laschet braucht, ist dann die Frage.

Vielleicht hätte ein starker Kandidat mit einem starken Team vermocht, die müde Union zu einen. Die sollte jetzt die Chance ergreifen, sich zu sammeln und ihren internen Richtungsstreit zu lösen. Ob sie dafür Armin Laschet braucht, ist dann die Frage.

Wenn Armin Laschet nicht Armin Laschet wäre, dann wäre der Vorsitzende der CDU am Sonntagabend zurückgetreten. Weil er aber ist, wie er ist, will er auf seinem Posten bleiben. Fragt sich nur, wie lange noch. Er führt zwar die CDU, aber nur dem Buchstaben nach - nicht aus persönlicher Autorität. Man muss ihn noch nicht völlig abschreiben, aber es wäre schon ein kleines Wunder, wenn es ihm gelänge, der nächste Bundeskanzler zu werden. Das wäre dann ein weiteres Kapitel in der Erzählung von dem Mann, den man so oft zu früh abgeschrieben hat und der wieder einmal mit einem blauen Auge davongekommen ist. Ist das der Anspruch der CDU? Die Zweifel an Armin Laschet kommen ja nicht nur vom Wähler, sondern, und das ist sein wahres Problem, aus den eigenen Reihen. Unvergessen ist der fast schon brutale Angriff des Markus Söder mit dem Versuch, sich selbst als den besseren Kanzlerkandidaten durchzusetzen. In jenen Apriltagen hat Laschet schon sehr gewackelt, aber doch blieb er stehen. Jetzt hat die Union mit minus fast neun Prozent ihr schlechtestes Wahlergebnis der Geschichte eingefahren und sie wurde von der SPD überholt - darum wackelt Laschet auch jetzt. Nun setzt er alles daran, als Verlierer doch noch zum Sieger zu werden. Die Flucht ins Kanzleramt, das wäre wirklich eine Laschet-Nummer.

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