Leitartikel

Gefangenenaustausch

Der hohe Preis der (Geisel)-Diplomatie


Endlich in Freiheit: Der Reporter Evan Gershkovich (M.) umarmt seine Mutter Ella Milman, während US-Präsident Joe Biden (r.) zuschaut auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews nach dessen Freilassung im Rahmen eines Gefangenenaustauschs. Russland und der Westen machen einen beispiellosen Gefangenen-Deal.

Endlich in Freiheit: Der Reporter Evan Gershkovich (M.) umarmt seine Mutter Ella Milman, während US-Präsident Joe Biden (r.) zuschaut auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews nach dessen Freilassung im Rahmen eines Gefangenenaustauschs. Russland und der Westen machen einen beispiellosen Gefangenen-Deal.

Mörder und Spione gegen politisch Gefangene: Es war der umfangreichste Gefangenenaustausch zwischen dem Westen und Russland (und Belarus) seit Ende des Kalten Krieges. In der beispiellosen Aktion am Donnerstag wurden insgesamt 26 Menschen ausgetauscht. Kremlchef Wladimir Putin und sein Gefolgsmann Alexander Lukaschenko aus Belarus haben aber nicht plötzlich ein Herz für zu Unrecht verurteilte Strafgefangene und Oppositionelle. Vielmehr haben beide Regime ihre Gefangenen so lange festgehalten, bis der Westen ihren Forderungen nachgegeben hat. Erpressung ist der bittere Beigeschmack dieses Deals. Ein Fehler ist er aber nicht, er könnte sich sogar als Chance erweisen.

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1 Kommentare:


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Frank H.

am 03.08.2024 um 18:44

Wie würde wohl eine direktdemokratische Absimmung über die im letzten Absatz aufgeworfene Frage bei uns ausgehen ? In meinem Umfeld wären viele Bürger zumindest kompromißbereit. Mit Blick auf die ethnischen Bevölkerungsanteile wäre die Krim eher russisch, und andere ukrainische Ostprovinzen zumindest teilweise. Ich glaube allerdings kaum, daß Putin so einem "kleinen Sieg" ernsthaft zustimmen würde - dazu sitzt er zu fest im Sattel einer totalitär kontrollierten Kriegswirtschaft.



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