Nach Wahldebakel

CSU-Vize Weber: Brauchen starke Mannschaft neben Söder


Manfred Weber (CSU), Vorsitzender der EVP Fraktion im Europaparlament, spricht.

Manfred Weber (CSU), Vorsitzender der EVP Fraktion im Europaparlament, spricht.

Von mit Material der dpa

CSU-Vize Manfred Weber sieht auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in der Pflicht, das Wahldebakel der Partei aufzuarbeiten. "Es ist ein großer Wert, dass wir einen starken Ministerpräsidenten haben. Aber wenn ich sage, dass er die Nummer eins ist, dann gehört dazu auch, dass Markus Söder die meiste Verantwortung trägt. Nicht nur für die Entscheidungen, auch für die Wahlergebnisse der Partei. Und daraus müssen wir jetzt gemeinsam die richtigen Schlüsse ziehen", sagte Weber der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Bei der Bundestagswahl hatte die CSU in Bayern mit nur noch 31,7 Prozent das schlechteste Ergebnis seit mehr als 70 Jahren eingefahren.

Weber sieht in Söder die klare Nummer eins der Partei, aber es brauche auch eine starke Mannschaft daneben. "Wir hatten immer starke Politiker an der Spitze: Strauß, Stoiber, Seehofer. Aber es war immer klar, dass keiner alleine die CSU ist. Sondern immer die Spitze einer breiten Mannschaft. Das muss deutlich werden."

Zudem dürfe die Partei dem Koalitionspartner der Freien Wähler vor allem auf dem Land nicht das Feld überlassen. "Für mich ist klar, wir dürfen den Freien Wählern die Doppelstrategie nicht weiter durchgehen lassen. In München sitzen sie in der Regierung, in Niederbayern aber betreiben sie Opposition", sagte Weber. "Wer in München für die Corona-Politik stimmt, der muss sie auch vertreten. Auch viele Freie Wähler fühlen sich von der Impf-Politik (von Vize-Ministerpräsident) Hubert Aiwangers in den letzten Wochen abgestoßen. Er agiert wie ein Mini-Trump."