Corona-Massentests in Bayern

Weniger als zwei Prozent der Schlachthofarbeiter infiziert


Bei einer großangelegten Corona-Testung an dem Schlachthof ist das neuartige Virus bei 100 Menschen festgestellt worden. Bei Corona-Reihenuntersuchungen an allen großen Schlachthöfen in Bayern sind 10 weitere Menschen positiv auf das Coronavirus gestestet worden.

Bei einer großangelegten Corona-Testung an dem Schlachthof ist das neuartige Virus bei 100 Menschen festgestellt worden. Bei Corona-Reihenuntersuchungen an allen großen Schlachthöfen in Bayern sind 10 weitere Menschen positiv auf das Coronavirus gestestet worden.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Bei Corona-Reihenuntersuchungen an allen großen Schlachthöfen in Bayern sind 110 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Das sind 1,72 Prozent der getesteten Schlachthofmitarbeiter.

"Aufgrund der Testergebnisse bestand keine fachliche Notwendigkeit für einen erneuten "Lockdown" für die Allgemeinbevölkerung in einer der betroffenen Regionen", erklärte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in München auf dpa-Anfrage. Insgesamt seien 6.407 Personen auf eine Infektion hin untersucht worden, die bei den 51 bayerischen Schlachthöfen arbeiten.

Nachdem bei einer Firma in Bogen im Landkreis Straubing-Bogen mehrere Mitarbeiter mit Sars-CoV-2 infiziert waren, hatten die Behörden an diesem Betrieb - aber auch den 50 weiteren Schlachthöfen im Freistaat - Massentests angeordnet. Diese sind nun abgeschlossen. Für alle Infizierten wurde den Angaben zufolge unmittelbar nach dem Bekanntwerden ihres positiven Testergebnisses Quarantäne angeordnet.

Bei dem Betrieb in Bogen wurden laut Ministerium 100 von rund 1000 Mitarbeitern positiv getestet. Bundesweit hatte es bei mehreren Firmen zahlreiche infizierte Mitarbeiter gegeben. Erst am Mittwoch hatte der Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien geschlossen, nachdem es in einer Fleischfabrik 400 Neuinfizierte allein seit Anfang der Woche gab.

Nach der Häufung von Infektionen in Schlachtbetrieben standen die Arbeitsbedingungen mit Subunternehmern und teils überfüllten Sammelunterkünften für Osteuropäer in der Kritik. Das Bundeskabinett beschloss Eckpunkte eines "Arbeitsschutzprogramms für die Fleischwirtschaft" etwa mit einem geplanten Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie ab dem kommendem Jahr und höheren Bußgelder bei Verstößen gegen Arbeitszeitvorschriften.