Kriminalität
Spurensuche im Park: Fünfjähriges Mädchen in Berlin tot
21. Februar 2023, 23:35 Uhr aktualisiert am 22. Februar 2023, 3:31 Uhr
Das Licht von einem meterhohen Strahler leuchtet den Fundort auf dem Hügel aus, die Bäume strahlen gespenstisch im sonst dunklen Berliner Park. Mehrere Polizisten stehen am Dienstagabend an Flatterbändern, die den Ort absperren, wo Passanten kurz zuvor ein verletztes Kind gefunden haben. Es ist das fünfjährige Mädchen aus Berlin, das seit dem Nachmittag vermisst worden war. Mit Hubschrauber und einem Großaufgebot suchte die Polizei nach dem Kind. Nun ist es gefunden - und doch kommt jede Hilfe zu spät.
Das Mädchen sei am Abend mit Verletzungen von Passanten im Bürgerpark Pankow entdeckt worden, sagt ein Polizeisprecher. Rettungskräfte hätten noch versucht, das Kind zu reanimieren. Es sei allerdings im Krankenhaus gestorben. Die Polizei gab das Alter des Kindes zunächst mit vier Jahren an und korrigierte die Angaben später am Abend.
Die Polizei geht davon aus, dass das Mädchen einem Verbrechen zum Opfer fiel. "Es wies Verletzungen auf, wo man annehmen muss, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt", sagte der Polizeisprecher. "Man hat in diesem Zusammenhang auch schon einen Tatverdächtigen festgenommen." Es handele sich um einen deutsch-türkischen 19-Jährigen.
Nach Angaben des Polizeisprechers hat der junge Mann einen Bezug zu dem Mädchen - doch wie genau die Verbindung aussieht, darüber gibt es zunächst keine Informationen. Die Fünfjährige hatte die deutsch-polnisch-türkische Staatsangehörigkeit, berichtete der Sprecher auf Nachfrage.
Bevor das Mädchen verschwand, soll es laut Polizei im Paule Park hinter dem Rathaus-Center gesehen worden sein. Von dort sind es nur einige Hundert Meter bis zum späteren Fundort. Was jedoch konkret geschah, bleibt zunächst unklar. Die Ermittlungen der Mordkommission dazu liefen, sagte der Polizeisprecher.
"Nachmittags war ein Polizist im Laden und hat gefragt, ob wir einen Mann mit kleinem Mädchen gesehen haben", schilderte ein Mitarbeiter eines Restaurants an der Ecke zum Park. Dann habe sich schnell herumgesprochen, was passiert sei. "Die haben hier alles dicht gemacht. Ein Hubschrauber ist hier auch lang geflogen." Wie der RBB berichtete, suchte die Polizei zeitweise mit knapp 100 Einsatzkräften und einen Hubschrauber nach dem Mädchen.
Während der Mitarbeiter des Restaurants rauchend das Geschehen vom Fenster aus beobachtete, sichern Polizistinnen und Polizisten bis in den späten Abend hinein Spuren im Bürgerpark. "Ich hab gedacht, wir sind hier im verschlafenen Pankow", sagt ein Fahrradfahrer, der kopfschüttelnd vorbeikommt. Unterdessen kommen Menschen und bringen erste Kerzen, eine gelbe Blume und ein kleines Kuscheltier zum Absperrband an der Straße.