Mindestlohn für alle

SPD will keine Mindestlohn-Ausnahmen für Flüchtlinge


Mit der Einführung des Mindestlohns sind nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern zum Jahresbeginn 2015 mehr als 40 000 Billigjobs dauerhaft weggefallen. Rund 50.000 wurden laut IAB in reguläre Arbeitsplätze umgewandelt. Jetzt will die SPD verhindern, dass eine Ausnahmeregelung für Mindestlöhne für Flüchtlinge eingeführt wird.

Mit der Einführung des Mindestlohns sind nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern zum Jahresbeginn 2015 mehr als 40 000 Billigjobs dauerhaft weggefallen. Rund 50.000 wurden laut IAB in reguläre Arbeitsplätze umgewandelt. Jetzt will die SPD verhindern, dass eine Ausnahmeregelung für Mindestlöhne für Flüchtlinge eingeführt wird.

Von Monika Müller

Die SPD-Spitze lehnt kategorisch den Vorstoß der CDU ab, für Flüchtlinge Ausnahmen vom Mindestlohn zu machen. "Dann würden wir Flüchtlinge gegen Arbeitnehmer ausspielen, das darf auf keinen Fall passieren", sagte SPD-Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann am Montag vor einer Sitzung des Parteipräsidiums in Mainz. "Der Mindestlohn muss für alle gelten." Nach dem Willen der CDU sollen Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge in den ersten sechs Monaten der Beschäftigung keinen Anspruch auf Mindestlohn haben.

Dies ist Teil eines CDU-Integrationskonzepts. Über die übrigen Vorschläge darin wie eine Verlängerung der Schulpflicht sagte Oppermann: "Das ist Verhandlungssache."

Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel äußerte sich ähnlich kritisch: "Im Zusammenhang mit dem Mindestlohn ist das Papier eine Zumutung und nicht akzeptabel", sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende. "Die Union geht an eine rote Linie, die ich nicht nachvollziehen kann. Sie vergreift sich am sozialen Zusammenhalt."

Schäfer-Gümbel nannte es aber grundsätzlich "gut", dass die Union ein Konzept zur Integration von Flüchtlingen vorgelegt habe. Die Verlängerung der Schulpflicht habe allerdings die SPD in Hessen bereits vorgeschlagen. Und die CDU unter Ministerpräsident Volker Bouffier habe dies abgelehnt.

Anm. d. Red.: Liebe Leserinnen und Leser, im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf idowa.de finden Sie unter diesem Text keine Kommentare. Leider erreichen uns zum Thema Flüchtlinge so viele unangemessene, beleidigende oder justiziable Beiträge, dass eine gewissenhafte Moderation nach den Regeln unserer Netiquette kaum mehr möglich ist. Wir bitten um Verständnis.