Mord-Ermittlungen

Schock in Kleinstadt: Mann gesteht zwei Gewalttaten


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Nach zwei Gewalttaten in Beelitz-Heilstätten südwestlich von Berlin ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Mordes und versuchten Mordes.

Von dpa

Schock in einer brandenburgischen Kleinstadt bei Berlin: Ein junger Mann wird vor zwei Wochen in einem Apartmentkomplex in Beelitz-Heilstätten getötet, Tage später eine Frau mit Schnittwunde am Hals gefunden.

Am vergangenen Wochenende nahm die Polizei einen 23-Jährigen fest, der in dem sanierten Apartmenthaus wohnte. Der Mann aus dem westafrikanischen Guinea gestand laut Innenministerium inzwischen beide Gewalttaten.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam wirft ihm Mord und versuchten Mord vor. Es sei Haftbefehl erlassen worden, teilte die Behörde mit. Viele Fragen zu den Hintergründen und dem Motiv des 23-Jährigen blieben aber offen.

Vor dem Gebäude, in dem sich die Gewalttaten ereignet haben sollen, lagen Blumen und einige Kerzen als Zeichen der Anteilnahme. Darin gibt es auch eine Grundschule und ein Fitnessstudio, eine Klinik ist nicht weit entfernt.

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Auf dem Areal mit Wohnungen in Beelitz-Heilstätten haben sich innerhalb einiger Tage zwei Gewaltverbrechen ereignet.

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Anteilnahme nach zwei Gewaltverbrechen in Beelitz-Heilstätten südwestlich von Berlin. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes und versuchten Mordes.

Während sich die Staatsanwaltschaft in Potsdam mit Aussagen zu den Taten bedeckt hielt, gab Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD) einige Einzelheiten bekannt. Der 23 Jahre alte Beschuldigte, der als Pfleger arbeitete, sei nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausreisepflichtig. Er war der Polizei bisher auch nicht wegen Straftaten bekannt.

Der Beschuldigte habe seit 2016 in Deutschland gelebt und verfüge über eine Aufenthaltserlaubnis bis zum 23. Januar 2025, deren Verlängerung fristgerecht beantragt worden sei. Weiter heißt es: "Er hat sich mittlerweile zu beiden Taten geständig eingelassen."

Bei dem vor rund zwei Wochen getöteten Mann handelt es sich um ein aktives Mitglied der CDU Brandenburg, wie die Innenministerin sagte. Es gebe bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass eine politische Motivation eine Rolle bei der Begehung der Tat gespielt haben könnte. Die Leiche des jungen Mannes wurde bei einem Wohnungsbrand in Beelitz-Heilstätten entdeckt.

Dann soll der Verdächtige am vergangenen Wochenende eine Frau verletzt haben. Die 52-Jährige stammt laut Innenministerium aus der Ukraine. Bei diesem Fall kam die Polizei dem Beschuldigten auf die Spur. Der Verdächtige soll der Frau nach dpa-Informationen eine Schnittwunde am Hals zugefügt haben.

Ihre Verletzungen seien ambulant ärztlich versorgt worden, eine stationäre Versorgung in einem Krankenhaus sei nicht erforderlich gewesen, so Innenministerin Lange in ihrer Stellungnahme. Die Polizei hatte am Montag zunächst mitgeteilt, der Festgenommene habe der Frau lebensbedrohliche Verletzungen zugefügt. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, sie könne nähere Auskünfte aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht erteilen.

Der Verdächtige wurde laut Ministerium zunächst in ein Haftkrankenhaus gebracht und soll anschließend in eine Haftanstalt kommen. Die Polizei arbeite derzeit mit Hochdruck an der Aufklärung der beiden schweren Gewalttaten, sagte Innenministerin Lange.

Die CDU Brandenburg reagierte fassungslos auf den gewaltsamen Tod ihres Parteimitglieds. Bei Instagram schrieb die Landespartei, sie sei tief entsetzt und in großer Trauer.

Auf dem Areal in Beelitz-Heilstätten spielten am Mittag Kinder, während Polizisten dort ins Gebäude gingen. Auch der Schulbetrieb ging weiter.

Der Bürgermeister von Beelitz, Bernhard Knuth (parteilos), sagte, er nehme gerade die Ängste der Eltern ernst. "Mir ist es jedoch in dieser Situation ganz wichtig, dass wir uns nicht als Stadtgesellschaft dem Gefühl der Angst hingeben und unser enges gesellschaftliches Zusammenleben riskieren." Wo es notwendig sei, werde die Stadt Sicherheitskonzepte überarbeiten und anpassen, abgestimmt mit dem Landkreis und den Ministerien des Landes Brandenburg.

Beelitz-Heilstätten ist vor allem durch eine Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Lungenheilanstalt für an Tuberkulose erkrankte Menschen bekannt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände bis ins Jahr 1994 von der Sowjetarmee übernommen, die Gebäude als Militärhospital nutzte. Auf dem geschichtsträchtigen Areal, das einst als "Lost Place" (sinngemäß: Vergessener Ort) galt und wieder belebt wurde, sind nach umfangreichen Sanierungen Wohnungen entstanden.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.