20. Jahrestag der Katastrophe von Galtür

Lawinenabgänge in Bayern und Tirol: Zwei Tote


Zwei Rettungshelfer stehen neben einem Helikopter. Bei einem Lawinenabgang unweit der deutsch-österreichischen Grenze konnten nach Polizeiangaben mindestens vier Menschen gerettet werden, eine Person ist gestorben.

Zwei Rettungshelfer stehen neben einem Helikopter. Bei einem Lawinenabgang unweit der deutsch-österreichischen Grenze konnten nach Polizeiangaben mindestens vier Menschen gerettet werden, eine Person ist gestorben.

Von Jeanne Jacobs / Onlineredaktion

Erst krachen drei Lawinen an der deutsch-österreichischen Grenze Richtung Tal, wenig später dann eine in Kühtai in Tirol. Bei beiden Unglücken sterben Menschen. Eine Person wird noch vermisst.

Schwangau/Reutte/Kühtai - Genau 20 Jahre nach der Lawinenkatastrophe von Galtür ist es in Bayern und Tirol zu zwei tödlichen Lawinenunglücken gekommen. Im deutsch-österreichischen Grenzgebiet lösten sich am Samstagnachmittag drei Lawinen und verschütteten mindestens fünf Menschen. Eine Person starb unter den Schneemassen, wie die Polizei am Abend mitteilte. Eine weitere Person, ein 43-Jähriger aus dem Landkreis Cham, wird noch vermisst. Die Suche verzögere sich, da die Gefahr bestehe, dass sich weitere Lawinen lösen könnten, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Im rund 70 Kilometer entfernten Kühtai in Tirol wurde bei einer weiteren Lawine ebenfalls eine Person erfasst und getötet.

Lawine in den Ammergauer Alpen

Beim Lawinenunglück in den Ammergauer Alpen im Grenzgebiet konnten die Rettungskräfte vier Menschen rechtzeitig aus den Schneebergen befreien. Eine Person wurde verletzt, drei Menschen blieben unverletzt. Die fünf Personen wurden laut Polizei von der südlichsten der drei Lawinen, die alle auf bayerischem Gebiet niedergingen, erfasst. Nach Einbruch der Dunkelheit entschied die Polizei, die Suche nach der noch vermissten Person einzustellen. Grund ist die zu hohe Gefahr für die Rettungskräfte im lawinengefährdeten Gebiet bei Dunkelheit.

Die drei Lawinen gingen nach Angaben der Polizei unterhalb des Gipfels der Schäferblasse ab, auf rund 1.300 Meter Höhe kamen die Schneemassen zum Liegen. Der Einsatzort lag nicht weit von einem Tiroler Hotel entfernt. Das Gebäude wurde von den Lawinen aber nicht getroffen. Im Einsatz waren laut Polizei Teams der österreichischen Bergrettung und der bayerischen Bergwacht. Die Rettungsarbeiten wurden zusätzlich erschwert, weil die Rettungskräfte zwei wegen Lawinengefahr gesperrte Straßen nicht nutzen konnten und daher per Hubschrauber in das Einsatzgebiet gebracht werden mussten.

Lawine in Kühtai

Die Lawine in Kühtai ging gegen 15.30 Uhr in sehr steilem Gelände ab, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurde ein 27-Jähriger verschüttet, der zuvor mit einem Begleiter auf den 12er Kogel gestiegen war. Er wurde von der Lawine erfasst und laut Polizei etwa 50 Meter mitgeschliffen. Er konnte nur noch leblos aus den Schneemassen geborgen werden.

Die beiden tödlichen Lawinenunglücke ereigneten sich am 20. Jahrestag der Lawinenkatastrophe von Galtür, bei der 31 Menschen starben. Nur einen Tag später kamen damals im benachbarten Valzur weitere sieben Menschen durch eine Lawine ums Leben.