Asylunterkünfte in Niederbayern

Jeder Vierte ist "Fehlbeleger"


Wohnraum ist auch in Niederbayern knapp. Deshalb ist momentan jeder vierte Asylbewerber, der in einer staatlichen Unterkunft lebt, ein "Fehlbeleger". (Symbolbild)

Wohnraum ist auch in Niederbayern knapp. Deshalb ist momentan jeder vierte Asylbewerber, der in einer staatlichen Unterkunft lebt, ein "Fehlbeleger". (Symbolbild)

Fast jeder vierte Asylbewerber, der in einer staatlichen Unterkunft in Niederbayern lebt, müsste eigentlich ausziehen. Das ist das Ergebnis einer Anfrage des Freyunger MdL Alexander Muthmann (Freie Wähler) an das Bayerische Sozialministerium.

Dem Ministerium zufolge gibt es in Niederbayern 11 346 Asylbewerber in Gemeinschaftsunterkünften und dezentralen Unterkünften, 2 713, also 24 Prozent, von ihnen sind Fehlbeleger und müssten eigentlich von den Kommunen untergebracht werden. "Laut Sozialministerium haben anerkannte Asylbewerber keine Berechtigung mehr, in staatlichen Unterkünften zu wohnen", so Muthmann.

Aufgrund von fehlendem Wohnraum sei diese Vorgabe jedoch oft nicht schnellstmöglich zu erfüllen. Daher gehen die Regierungen mit "Fingerspitzengefühl vor", heißt es in der Antwort des Sozialministeriums. Anerkannte Asylbewerber würden nicht auf die Straße gesetzt, sondern dürfen vorübergehend weiterhin als sogenannte "Fehlbeleger" in den Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden, bis ein passender Wohnraum gefunden ist.

Die Zahlen in den Landkreisen und kreisfreien Städten:

• Kreis Deggendorf: 134 Asylsuchende, 37 Fehlbeleger (insgesamt 171 Bewohner in staatlichen Asylunterkünften);

• Dingolfing-Landau: 718 Asylsuchende, 238 Fehlbeleger (insgesamt 956);

• Freyung-Grafenau: 422 Asylsuchende, 59 Fehlbeleger (insgesamt 481);

• Kreis Kelheim: 1 235 Asylsuchende, 443 Fehlbeleger, (insgesamt 1 678);

• Stadt Landshut: 469 Asylsuchende, 89 Fehlbeleger (insgesamt 558);

• Kreis Landshut: 1 184 Asylsuchende, 540 Fehlbeleger (insgesamt 1 724);

• Stadt Passau: 163 Asylsuchende, 15 Fehlbeleger (insgesamt 178);

• Kreis Passau: 1 322 Asylsuchende, 475 Fehlbeleger (insgesamt 1 797);

• Kreis Regen: 840 Asylsuchende, 192 Fehlbeleger (insgesamt 1 032);

• Kreis Rottal-Inn: 1 014 Asylsuchende, 278 Fehlbeleger (insgesamt 1 292);

• Stadt Straubing: 240 Asylsuchende, 112 Fehlbeleger (insgesamt 352);

• Kreis Straubing-Bogen: 892 Asylsuchende, 235 Fehlbeleger (insgesamt 1 127).

Niederbayernweit ergibt sich damit eine Zahl von 8 633 Asylsuchenden, 2 713 Fehlbelegern und einer Gesamtzahl von 11 346 Menschen, die in staatlichen Flüchtlingsheimen leben.

Anm. d. Red.: Liebe Leserinnen und Leser, im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf idowa.de finden Sie unter diesem Text keine Kommentare. Leider erreichen uns zum Thema Flüchtlinge so viele unangemessene, beleidigende oder justiziable Beiträge, dass eine gewissenhafte Moderation nach den Regeln unserer Netiquette kaum mehr möglich ist. Wir bitten um Verständnis.