Ergebnisse des Mikrozensus

Immer häufiger arbeiten beide Elternteile


Väter bleiben laut Destatis auch in 2018 in über der Hälfte der deutschen Familien die Alleinverdiener.

Väter bleiben laut Destatis auch in 2018 in über der Hälfte der deutschen Familien die Alleinverdiener.

Von Redaktion idowa

In immer mehr Familien mit kleinem Kind arbeiten beide Elternteile. Das teilt das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung am Mittwoch mit. Demnach spielen Väter aber dennoch mitunter die wichtigste Rolle beim Familieneinkommen.

2018 waren demnach in 35 Prozent der Paarfamilien mit einem Kind unter drei Jahren beide Eltern erwerbstätig. Das war vor zehn Jahren noch anders: Damals sind laut Pressemitteilung 29 Prozent beider Elternteile einer Arbeit nachgegangen.

Wie das Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hängt die Erwerbsbeteiligung der Eltern stark vom Alter des jüngsten Kindes ab. Mit einem Kind unter einem Jahr arbeiteten 2018 in gut sieben Prozent der Fälle Vater und Mutter. War das Kind zwei Jahre alt, gingen bereits in 60 Prozent der Familien beide Elternteile zur Arbeit.

Ist das jüngste Kind zwei Jahre alt, ergeben sich im Zeitvergleich auch die stärksten Zuwachsraten: 2008 waren nur in gut 44 Prozent der Paarfamilien mit einem Kind in diesem Alter beide Eltern erwerbstätig.

Vater in Vollzeit, Mutter in Teilzeit

Gehen beide Elternteile einer Arbeit nach, arbeite der Vater meist Vollzeit und die Mutter Teilzeit, heißt es in der Mitteilung weiter. Dieses Modell werde also nach wie vor bei den Elternpaaren favorisiert. 24 Prozent der Paare mit einem Kind unter drei Jahren entschieden sich demnach im vergangenen Jahr dafür.

Je älter das jüngste Kind wird, umso eher gehen beide Eltern Vollzeit zur Arbeit, wie die Zahlen belegen. Mit einem Kind unter einem Jahr arbeiteten nur vier Prozent der Paare nach dem Modell. Mit einem zwei Jahre alten Kind waren es bereits mehr als zehnmal so viel. Dagegen gingen in nur neun Prozent der Paarfamilien mit einem Kind unter drei Jahren beide Eltern Vollzeit arbeiten.

Im Osten arbeiten häufiger beide Eltern Vollzeit

Auch bei der Erwerbsbeteiligung der Elternteile gibt es laut Destatis nach wie vor große Unterschiede zwischen West und Ost. Im Westen teilte sich demnach 2018 jedes vierte Elternpaar mit einem Kind unter drei Jahren die Erwerbsarbeit so auf, dass der Vater vollzeit- und die Mutter teilzeitbeschäftigt war. In Ostdeutschland wählte nur jedes fünfte Paar dieses Modell.

Im Osten ist dagegen die Vollzeitbeschäftigung beider Eltern mit 19 Prozent erheblich verbreiteter als im Westen mit nur sieben Prozent.

Auch wenn es in den vergangenen zehn Jahren Zuwächse hinsichtlich der Erwerbstätigkeit beider Eltern mit einem Kind unter drei Jahren gegeben hat, gab es laut Destatis in mehr als der Hälfte der Elternpaare einen männlichen Alleinverdiener. Am häufigsten waren Väter in der Alleinverdiener-Rolle, wenn Kinder unter einem Jahr in der Familie lebten.