"Unendlich traurig"

Gedenken an erschossenen 20-Jährigen in Idar-Oberstein


Kerzen, ein Portrait und ein Kreuz mit dem Namen des getöteten Tankstellen-Mitarbeiters stehen bei der Trauerfeier auf der Bühne.

Kerzen, ein Portrait und ein Kreuz mit dem Namen des getöteten Tankstellen-Mitarbeiters stehen bei der Trauerfeier auf der Bühne.

Von mit Material der dpa

In einer Gedenkfeier haben Familie, Freunde und zahlreiche andere Menschen in Idar-Oberstein Abschied von einem getöteten 20-Jährigen genommen. Der junge Mann war vor knapp drei Wochen als Aushilfe in einer Tankstelle von einem Kunden erschossen worden, nachdem er ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte.

"Die schockierende Tat hat uns alle fassungslos gemacht und hinterlässt in unserer Gesellschaft weiterhin eine große Betroffenheit und Trauer auch über Idar-Oberstein hinaus", sagte Oberbürgermeister Frank Frühauf (CDU) am Donnerstag bei der öffentlichen Trauerfeier in der Messehalle von Idar-Oberstein. Rund 400 Menschen waren zum "Gedenken an Alex" gekommen.

Wohl kaum jemand könne sich vorstellen, was "diese sinnlose Tat" für die Mutter, die Angehörigen und andere Betroffene bedeute, sagte Frühauf. Es sei der Wunsch der Familie gewesen, mit vielen Menschen gemeinsam an einem Ort um Alex zu trauern - ohne politische Ansprachen. "Am heutigen Tage soll Alex im Vordergrund stehen (...). Wir sind unendlich traurig." Die Beisetzung ist zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis geplant.

Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern nach Angaben der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach an. Der Tankstellen-Mitarbeiter hatte nach bisherigen Erkenntnissen einen 49-Jährigen mehrfach auf die Maskenpflicht hingewiesen, da dieser ohne Maske Bier kaufen wollte. Daraufhin schoss der ältere Mann dem 20-Jährigen von vorne in den Kopf. Später sagte er der Polizei, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne. Der 49-jährige Deutsche sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.