Deshalb hat man uns früh gerügt, nur kein Bargeld oder Wertgegenstände mit Briefen zu verschicken. Die Gefahr, dass jemand den Inhalt aus den Briefen klauen könnte, ist einfach gegeben. Ein wenig Gerechtigkeit scheint es in einem Fall in Regenstauf zu geben. Denn eine 40-jährige externe Postzustellerin, die mehrfach Briefinhalte geklaut hat, ist jetzt erwischt worden.

Über einen längeren Zeitraum hinweg hatte die ehemlige Postzustellerin aus dem Schwandorfer Landkreis in ihrem Zuständigkeitsbereich Briefe gefilzt. Sie entleerte Briefkästen und durchsuchte unzählige Briefe. Sie soll mehr als eintausend Kuvere geöffnete haben, in einigen fand sie auch das, wonach sie suchte: Bargeld oder andere Wertgegenstände. Bei der Deutschen Bundespost kam es im Dezember 2015 zu Beschwerden über nicht zugestellte Weihnachtsbriefe. Die Post leitete daraufhin interne Ermittlungen ein. Die Überprüfungen ergaben, dass etliche Briefe zwar in Briefkästen im Städtedreieck Maxhütte-Haidhof, Burglengenfeld, Teublitz sowie in Regenstauf eingeworfen, jedoch offensichtlich nicht zugestellt wurden.

Ende Dezember konnte dann schließlich der Dieb entlarvt werden. Der interne Ermittlungsdienst stellte im Briefzentrum Regensburg eine externe Mitarbeiterin, als diese gerade Briefe unterschlagen wollte. Die Post verständigte daraufhin die Polizei.

Polizeibeamte durchsuchten die Wohnung der 40-Jährigen. Sie konnten mehr als tausend geöffnete Briefe sowie Glückwunsch- und Trauerkarten auffinden. Die ertappte Diebin zeigte sich geständig und räumte ein, bereits seit längerer Zeit Briefe geöffnet und nach Bargeld gesucht zu haben. Nach der polizeilichen Sachbearbeitung wurden die aufgefundenen Briefe durch die Post zwischenzeitlich zugestellt. Auf welche Summe sich der Diebstahlschaden beläuft, kann zur Zeit noch nicht beziffert werden. Er dürfte jedoch im mittleren vierstelligen Bereich liegen.