Großes Risiko auf zugefrorenen Wasserflächen
DLRG warnt vor einsamen Ausflügen aufs Eis
2. März 2018, 9:24 Uhr aktualisiert am 2. März 2018, 9:24 Uhr
Kalte Gefahr: Wer sich alleine auf zugefrorenes Wasser wagt, geht ein großes Risiko ein, warnt die DLRG. Unfälle habe es bereits im ganzen Bundesgebiet gegeben.
Bad Nenndorf - Angesichts vieler bei eisiger Kälte zugefrorener Wasserflächen warnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vor einsamen Ausflügen aufs Eis. Man solle möglichst immer zu zweit oder mit mehreren auf Eisflächen gehen, um im Notfall Hilfe holen zu können, sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese.
Im gesamten Bundesgebiet habe es in den vergangenen Tagen bereits Unfälle gegeben, wie viele genau hat die DLRG noch nicht erfasst. Sicher seien zugefrorene Seen erst ab einer Eisdicke von rund 15 Zentimetern, bei Flüssen sollte das Eis 20 Zentimeter dick sein.
Verhalten im Notfall:
Wenn man beobachte, dass jemand ins Eis einbreche, sei es am wichtigsten, zuallererst einen Notruf abzusetzen. Danach solle man nicht unüberlegt aufs Eis rennen, sondern liegend an den Eingebrochenen heranrobben, idealerweise mit Unterstützung weiterer Helfer und einem langen Gegenstand wie einem Ast. Diesen könne man dem Verunglückten reichen. Auch eine Rettungskette von liegenden Helfern, die sich gegenseitig absichert, könne helfen. Sehr wichtig sei auch, den Geretteten zu wärmen und medizinische Hilfe zu holen, denn es drohe eine Unterkühlung, sagte Wiese.
Das höchste Alarmsignal sei, wenn das betretene Eis beginne zu knacken. Sofort müsse man sich hinlegen und sich robbend auf dem Weg Richtung Ufer bewegen, auf dem man gekommen sei, sagte der Wasserretter. Denn einmal eingebrochen, könne man sich kaum alleine aus seiner Zwangslage befreien. Der sinnvollste Versuch sei, sich bäuchlings oder rücklings aufs Eis zu schieben und sich mit den Füßen an der anderen Seite der Einbruchstelle abzustützen.
DLRG hält Eiswache
Die DLRG wacht nicht nur bei Schwimmwetter an Badeseen, sondern hält auch Eiswache für Ausflügler mit Schlittschuhen und Schlitten. Oft gebe es an den Seen ohnehin eine DLRG-Station, die dann zum Winterdienst genutzt werde. Rund 200.000 Stunden pro Jahr leisteten DLRG-Helfer im Winter Eiswache, sagte Wiese.