„Maßnahmen-Overkill“

Coronavirus: Lehrerverband gegen Schulschließungen


Sollen zum Schutz vor dem Virus die Klassenzimmer vorsichtshalber leer bleiben? Der Lehrerverband ist dagegen. (Symbolbild)

Sollen zum Schutz vor dem Virus die Klassenzimmer vorsichtshalber leer bleiben? Der Lehrerverband ist dagegen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Der Deutsche Lehrerverband lehnt flächendeckende Schulschließungen wegen des neuartigen Coronavirus wie in Italien ab. Lange Komplettschließungen ohne "konkret nachgewiesene, bestätigte Verdachtsfälle" halte er für falsch, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Das wäre ein Maßnahmenoverkill."

Zwar gebe es auch in Deutschland sehr große Verunsicherung von Eltern, Lehrkräften und Schülern. Diese werde dadurch verstärkt, dass keine einheitliche Verfahrensweise in den Bundesländern erkennbar sei. Letztendlich müsse eine Güterabwägung vorgenommen werden: "Rechtfertigt der Grad der gesundheitlichen Gefährdung, dass mit der Schließung von Schulen Abschlussprüfungen ausfallen und die gesamte Bildungsplanung von Kindern in Gefahr gerät."

Italien hat als bisher am stärksten betroffenes Land in der EU wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus alle Schulen und Hochschulen bis Mitte des Monats geschlossen. Ein entsprechendes Dekret hatte Ministerpräsident Giuseppe Conte am späten Mittwochabend unterzeichnet.