Lawine, Schneefälle, Lkw
Chaos am Brenner: Helfer machen Autobahn frei
2. Februar 2019, 15:04 Uhr aktualisiert am 3. Februar 2019, 8:01 Uhr
Die Brennerautobahn (A 22) wurde am Samstag wegen der extremen Schneefälle und wegen Lawinengefahr in der Nähe der österreichischen Grenze komplett gesperrt. Zum Sonntag wurde die Autobahn Stückweise wieder freigegeben.
Nach dem Schneechaos in Norditalien ist die Brennerautobahn laut dpa-Angaben schrittweise wieder für den Verkehr geöffnet worden. Kritische Situationen bestünden aber weiterhin, teilte der Südtiroler Zivilschutz mit. Neben der Freigabe der Südspur wurde auch die Nordspur der A22 wieder befahrbar gemacht. Weitere Schneefälle sind für Sonntag angekündigt - und auch der Eisenbahnverkehr auf der Brennerlinie bleibt laut Zivilschutz vorerst stark eingeschränkt.
Am Samstag hatte die Komplett-Sperrung angedauert. Gegen Abend berichteten verschiedene Medien dann, dass die Nordspur der Autobahn zwischen Sterzing und Brenner wieder freigegeben ist. Allerdings blieb die Nordspur an anderen Stellen gesperrt. Die Südspur blieb geschlossen, ebenso die Brenner Staatsstraße wie die Tiroler Tageszeitung berichtete. Laut Spiegel mussten 200 Menschen aus Ihren Autos befreit werden, weil der Brenner-Tunnel später am Samstag immer noch gesperrt war. Von einer schnellen Auflösung der angespannten Situation war am Samstagabend nicht auszugehen. Etliche Autofahrer mussten in ihren Fahrzeugen ausharren.
Dass die Lawinengefahr extrem hoch war, zeigte sich schon früh am Samstag zwischen Sterzing und dem Brenner-Pass: Hier kam es zu einem Lawinenabgang, nachdem die Brennerautobahn bereits gesperrt war, wie verschiedene Medien berichteten. Verletzt worden ist dabei laut der Nachrichtenagentur Ansa niemand. Die Tiroler Tageszeitung berichtet, dass zunächst die Autobahn am Samstagvormittag ab Klausen in Richtung Norden gesperrt wurde, später auch Richtung Süden. Neben den extremen Wetterbedingungen bereiteten hängengebliebene Lkw große Probleme.
Es bildeten sich in der Folge der Sperrung kilometerlange Staus, Reisende saßen stundenlang in ihren Fahrzeugen fest. Sie wurden von Einsatzkräften der umliegenden Feuerwehren nach Möglichkeit versorgt. Viele der Betroffenen beklagten in den sozialen Netzwerken, dass sie nicht über den aktuellen Stand informiert würden. Nach und nach wurden einzelne Abschnitte der Autobahn gesperrt und die Polizei leitete den Verkehr aus. Verkehrsteilnehmer in Richtung Süden mussten wieder umkehren und nach Österreich zurückfahren.
Wegen der extremen Schnneefälle in Südtirol kam es auch zu erheblichen Verzögerungen im Bahnverkehr. Weil die Situation auf vielen Straßen "kritisch" sei, konnten teilweise auch Schienenersatzbusse nicht fahren, so der Zivilschutz. Urlaubern wurde geraten, ihre Abreise nach Möglichkeit zu verschieben.
In Teilen von Mittel- und Süditalien bereitete statt Schnee starker Regen Probleme. An Flüssen in Emilia-Romagna wurde vor Hochwasser gewarnt. In Venedig lag der Wasserstand bei mehr als 110 Zentimetern. Auch in Rom regnete es am Samstag ohne Unterlass.