Rente

Altersarmut wird ein immer größeres Problem


Zwei Senioren genießen am 10.04.2012 die Sonne auf einer Bank im Hafen am Cospudener See in Leipzig (Sachsen). In Sachen gibt es immer weniger Menschen und die werden immer grauhaariger.

Zwei Senioren genießen am 10.04.2012 die Sonne auf einer Bank im Hafen am Cospudener See in Leipzig (Sachsen). In Sachen gibt es immer weniger Menschen und die werden immer grauhaariger.

Von Monika Müller

Die Junge Union verlangt von CDU und CSU mehr Profilierung in der Koalition mit der SPD. Der Vorsitzende regt an, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln.

Der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak, hat eine kontinuierliche Erhöhung des Renteneintrittsalters gefordert. "Es kann nicht bei der Rente mit 67 bleiben, wenn wir Altersarmut vermeiden wollen", sagte der Chef der Nachwuchsorganisation von CDU und CSU der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Denn wir haben immer weniger Beitragszahler bei immer längerer Lebensdauer." Ziemiak mahnte: "Wenn wir nichts ändern, werden Rentner in 30 bis 40 Jahren vielleicht noch 30 Prozent ihres vorherigen Durchschnittseinkommens erreichen. Davon werden sie nicht leben können."

Er sagte: "Je älter die Menschen statistisch werden, desto länger müssen sie arbeiten." Er plädiert für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters auf Grundlage der statistischen Lebenserwartung - gestaffelt nach Dekaden: "Wenn etwa für die Menschen der Jahrgänge 1980 bis 1990 eine höhere Lebenserwartung von 2,5 Jahren prognostiziert wird als in der Dekade davor, soll ihr Renteneintrittsalter um ein Viertel, sprich um 7,5 Monate erhöht werden. Damit wären alle weiteren Diskussionen erledigt."

Ziemiak sagte ferner: "Die kapitalgedeckte Altersvorsorge wird an Wert verlieren, weil die Rückstellungen wegen der sinkenden Zinsen nicht mehr ausreichen. Bei der gegenwärtigen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank wird uns das vor große Herausforderungen stellen, die viele noch unterschätzen."

Er forderte von CDU und CSU, wieder mehr eigene Themen in der Koalition mit der SPD zu setzen. "Wir haben in der laufenden Legislaturperiode bereits ein sozialpolitisches Feuerwerk von Mindestlohn bis Rente mit 63 gezündet. Die von der SPD durchgesetzte Rente mit 63 war ein Fehler. Und auch die jetzt geplante solidarische Lebensleistungsrente geht in die falsche Richtung." Jeder, der 40 Jahre Beiträge eingezahlt, aber so wenig verdient habe, dass seine Rente unter 900 Euro liege, solle unterstützt werden. "Dies darf aber nicht gelten, wenn der Ehepartner eine sehr viel höhere Rente bezieht oder Vermögen durch Erbschaft oder Immobilien vorhanden ist."