Würzburg
100-Euro-Belohnung, um kiffende Schüler dranzukriegen
15. März 2016, 11:02 Uhr aktualisiert am 1. April 2023, 18:03 Uhr
Ein Würzburger Gymnasium zahlt 100 Euro für Tipps auf Kiffer und Dealer.
"Vor einem Monat habe ich von Eltern Hinweise bekommen, dass an der Schule Cannabis geraucht und gehandelt werde", sagte Schulleiter Hermann Rapps der "Main-Post" (Dienstag). "Ich musste handeln." Verdächtigungen habe es danach einige gegeben, erhärtet habe sich aber keine. Einmal seien die 100 Euro, finanziert aus Rapps' Tasche, bezahlt worden. "Alle anderen Hinweise sind aus Sorge um Mitschüler und -schülerinnen erfolgt", so der Schulleiter.
Bestätigt haben sich die Gerüchte auf Drogenhandel in der Schule nicht. In Gesprächen mit den Beschuldigten habe sich herausgestellt, dass die Verdächtigungen unbegründet gewesen seien. Hätten sie sich allerdings bestätigt, wären die Drogendealer angezeigt und aus der Schule entlassen worden, erklärte der Schulleiter.
Die Polizei wollte die Fangprämie nicht bewerten. Laut Statistik ist Drogenhandel an Würzburger Schulen kein wirklich drängendes Problem. "Zwischen 2010 und 2014 gab es dort zwischen einem und sieben Rauschgiftdelikten", sagte eine Polizeisprecherin der Zeitung. Anzeigen gegen Schüler durch Lehrer und Schulleiter gebe es einzelne.