Wenn Sepp Maurer trainiert, hört man das schon, bevor man ihn sieht. Die Musik wird dann ein paar Stufen lauter. "Here I go again on my own. Going down the only road I've ever known", hallt es aus den Lautsprechern der Sportschule Kinema. Classic Rock, das ist seine Musik. Man merkt, dass er ein Kind der 80er ist. Die anderen Sportler bleiben unbeeindruckt, machen weiter ihre Übungen. Dass der Chef selbst mitanpackt, ist hier auf der Höllhöhe (Kreis Cham) nichts Besonderes. Dass es nichts Besonderes ist, ist dagegen sehr wohl besonders.

Bei Whitesnake ist die Straße der Träume eine einsame. Bei Sepp Maurers Sportschule ist sie mit Erfolgen gepflastert - wortwörtlich. Jeder, der hier trainiert, geht zuerst an den Pflastersteinen mit den Powerlift-Rekorden vorbei. Sie starten bei 367,5 Kilo und kennen nur eine Richtung: nach oben. Die Wände des Treppenhauses sind über und über mit Zeitungsartikeln tapeziert. "Die Höllhöhe rockt wieder", "Titel-Schmiede im Bayerwald", "Vom Koch zum Fitness-Visionär" lauten die Überschriften. Maurer lächelt, als er die Stufen emporsteigt.

Drinnen reihen sich Hantelbänke und Power-Racks an Laufbänder und Stepper. Es sind zu viele Geräte, um sie zu zählen. Alles steht dicht an dicht, um den Platz zu nutzen. Den Eingangsbereich markiert eine kleine Bar, doch statt Bier und Erdnüssen gibt es hier isotonische Getränke und Proteinriegel. Anstelle von Flaschen an der Wand bilden Pokale und Medaillen die Dekoration. Die Sonne, die durch das Dachfenster scheint, taucht das Herz der Sportschule in ein warmes Licht.