Ein Plädoyer

Warum die Zeitung gerade heute so wichtig ist

Sie gibt dem Leben im Fluss der Zeit eine Struktur und schafft Orientierung in einer chaotischen Welt: die Zeitung und ihre Aufgaben in unserer schnelllebigen Welt


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Zeitungsleser behalten auch in einer chaotischen Welt den Überblick über das Geschehen.

Wer einmal ein paar Monate in der Stadt New York gelebt hat, der weiß, was ein Leben in reiner Gegenwart bedeutet. Rund um die Uhr tobt das Leben in dieser Stadt, als gäbe es kein Gestern und kein Morgen. Atemlos, pausenlos, faszinierend in seiner ständigen Bewegung, die kaum ein Innehalten zulässt.

Anonym rauschen die Menschen in Manhattan aneinander vorbei, immer den Blick auf den nächsten Termin gerichtet, ein Geschäft, das sie machen wollen, oder einen Lunch, ein Bier vor dem Abendessen in einer der unendlich vielen Bars und Kneipen dieser Millionenstadt. Oder auch ein „Date“ mit einer neuen Bekannten, deren Geschichte allzu leicht im Dunklen verbleibt.

Reine Gegenwart ist es, was das Lebensgefühl der Menschen dort ausmacht. Das hat etwas Erotisches, etwas Magisches, aber auch etwas Verzweifeltes. Junge Menschen zieht es leicht dorthin, Ältere flüchten häufig gerne aus der Stadt, wenn sich ihnen die Möglichkeit dazu bietet, manche gerne für immer.

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2 Kommentare:


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Frank H.

am 05.01.2025 um 18:42

Ich habe irgendwo eine wenig erstaunliche Auswertung zu politischen Präferenzen von Journalisten. Woran mag dieser Bias liegen ? Erleichtert Meinungskonformität die Karriere, und erlaubt auch minder begabten Journalisten den Aufstieg in den Redaktionen ? Das würde erklären, warum es manche Zeitungen in Ostdeutschland schwer haben, wo Überzeugungsarbeit womöglich historisch bedingt schwierig ist. Wie geht es denn dort rechtsorientierten Blättern, falls es solche gibt ? Woran erkennen unbedarfte Leser überhaupt, dass ihnen Zeitungen einen neutralen und wahren Blick auf das Weltgeschehen liefern ? Was haben eigentlich renommierte Blätter in der NS-Zeit so geschrieben ? Eine Lücke meinerseits: Ich weiß es nicht, und kenne nur den düsteren Begriff der Gleichschaltung. Zum Glück finde ich als sehr kritischer Leser in unserer eigenen Zeitung weitgehend kritische Positionen vor, die Mitdenken fördern anstatt es zu unterdrücken - von Herzen vielen Dank dafür ! Und was das Zeitbewusstsein allgemein angeht: Es gibt wirklich einen "Verein zur Verzögerung der Zeit", von dessen Webseite man sich sogar eine "Not-to-do-Liste" herunterladen kann ! Vielleicht sollten wir tatsächlich öfter innehalten, anstatt wie Lemminge ins Unglück zu rennen.



Christian L.

am 05.01.2025 um 21:50

Etwas viel Lob für dieses Portal.



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