Al Pacino und Co.

Kino-Vorschau 2019: Ziemlich beste Filme und andere Joker


Saoirse Ronan und Margot Robbie gefallen in "Maria Stuart, Königin von Schottland", "The Irishman" (rechts) beeindruckt nicht nur durch den Cast.

Saoirse Ronan und Margot Robbie gefallen in "Maria Stuart, Königin von Schottland", "The Irishman" (rechts) beeindruckt nicht nur durch den Cast.

Von Guido Verstegen / Online

Was uns 2019 im Kino erwartet: Elyas M'Barek spielt einen Anwalt, Al Pacino und De Niro sind wieder mafiös, Brad Pitt und Di Caprio wirbeln im Hippielook.

München - Soll keiner sagen, der deutsche Film hätte keine Stars. Und was kommt raus, wenn man folgende alle zusammenspannt: Elyas M'Barek, Alexandra Maria Lara, Franco Nero, Heiner Lauterbach, Manfred Zapatka, Jannis Niewöhner, Rainer Bock, Catrin Striebeck?

Ein Krimi nach dem Roman des Schriftstellerjuristen Ferdinand von Schirach, gedreht von Regisseur Marco Kreuzpaintner: In "Der Fall Collini" wird M'Barek zum Pflichtverteidiger eines pensionierten, bisher völlig unbescholtenen italienischen Gastarbeiters (Franco Nero), der - scheinbar ohne Motiv - einen deutschen Industriellen (Manfred Zapatka) umgebracht hat.

Und wie so oft bei Schirach, geht es um knifflige juristische Probleme. Denn wenn eine immer noch Nazi-verseuchte deutsche Nachkriegs-Juristerei NS-Mordgehilfen aus der Schlinge hilft, braucht es vielleicht Selbstjustiz, was wir ab 18. April im Kino überlegen können.


Kriminelle Freunde in einer harten Welt: Al Pacino (links) und Robert De Niro. Foto: Netflix

Quentin Tarantino gelingt Besetzungscoup

Zwei US-Produktionen beeindrucken schon allein durch den Cast: Aber "The Irishman", der Al Pacino (als korrupten Gewerkschafter) und Robert De Niro (als Mann fürs Grobe) wieder vereint, ist eine Netflix-Produktion, bei der die Kinoauswertung eher bescheiden ausfallen könnte. In dem Martin Scorsese-Film mit dabei sind auch Joe Pesci und Harvey Keitel. Und alles spielt im Mafia-Milieu der 1970er Jahre.

Zeitlich dazu nah bleibt auch Quentin Tarantino, dem aber in der #MeToo-Debatte gerade ein kühlerer Wind entgegenbläst. Auch er hat einen Besetzungs-Coup gelandet: Leonardo DiCaprio und Brad Pitt spielen in "Once Upon a Time in Hollywood" (startet im August), einem Based-on-a-true-story- Mord-Drama von 1969, so dass Tarantino in eine kalifornische coole Hippie-Szenerie eintauchen konnte.


Saoirse Ronan (links) und Margot Robbie bei der Premiere von "Mary Queen of Scots" in London. Foto: Imago


Margot Robbie spielt hier mit - wie auch als Königin Elisabeth I.in "Maria Stuart, Königin von Schottland" (ab 17. Januar). Denn wem das bisher Angesprochene zu männlich ist, bekommt gleich zum Jahresbeginn diese weiblichere Rivalinnen-Geschichte, die allerdings ebenfalls recht blutig ist - mit Saoirse Ronan als katholischer Schottin.

Lars Eidinger in Tim-Burton-Film

Lustiger wird es wieder beim ansonsten düsteren Tim Burton, der mit dem fliegenden Elefanten "Dumbo" einen halbanimierten Spielfilm ins Kino bringt - mit Stars wie Colin Farrell, Michael Keaton - und einem Deutschen: Lars Eidinger.

Wem das zu nett ist, kann schon Ende Januar eine Tragikomödie anschauen, mit großem Oscar-Potenzial: "Green Book" über die Annäherung eines handfesten rassistischen Chauffeurs (Viggo Mortensen) mit einem schwarzen Jazz-Star, den er durch die Rassen-getrennten Südstaaten kutschieren muss. Es ist ein bisschen eine "Ziemlich beste Freunde"-Geschichte. Ein französischer Erfolg, der in 2012 in Deutschland neun Millionen Zuschauer hatte.


"Ich war noch niemals in New York": Makatsch, Thalbach, Bleibtreu und Regisseur Stölzl. Foto: dpa


Was Hollywood animierte, es mit einem englischsprachigen Remake zu versuchen - was auch gelungen ist: "The Upside" mit Bryan Cranston im Rollstuhl, Nicole Kidman als Kümmererin und Kevin Hart, der vom Krankenpfleger zum Freund wird (ab 21. Febuar). Alles spielt jetzt statt in Paris - in New York.

Sebastian Bezzel als "Leberkäsjunkie"

Was zum deutschen Udo-Jürgens-Musical überleitet: "Ich war noch niemals in New York". Schon auf der Bühne war es ein Hit, jetzt folgt die Kino-Version am 24. Oktober: In den Hauptrollen sind Heike Makatsch und Moritz Bleibtreu zu sehen, außerdem spielen Katharina Thalbach, Michael Ostrowski und Uwe Ochsenknecht mit. Regie führte Philipp Stölzl ("Der Medicus").

Und ein süddeutscher Erfolg, der längst bundesweit funktioniert geht weiter: mit Sebastian Bezzel in seinem sechsten Eberhofer-Kinoeinsatz, diesmal als "Leberkäsjunkie", kommt in der Augusthitze ins Kino.


Auf der Suche nach einem Motiv: Elyas M'Barek als Anwalt in "Der Fall Collini". Foto: Constantin Film


Joaquin Phoenix gibt den "Joker"

Aber natürlich haut auch Hollywood weiter Filme raus, die scheinbar risikolos sind, weil sie auf etablierten Marken basieren - wie zum Beispiel "Toy Story 4". Seit 1995 sind die Spielzeugfiguren Woody und Buzz im Einsatz. Neun Jahre nach dem dritten Teil ist im Oktober die neue Story dran. Beim neuen Terminator hat man sich noch auf keinen Titel festgelegt: Wann also startet "Untitled Terminator Reboot"? Am 21. November soll Schwarzenegger - mittlerweile 71 - wieder "Hasta la vista, Baby" sagen dürfen. Mehr Inhalt ist noch geheim.

Der "Joker" hat jetzt - aus "Batman" ausgekoppelt - seinen eigenen Film und wird von Joaquin Phoenix gespielt, der erzählt wie aus Arthur Fleck der Joker wurde (geplanter Kinostart: 4. Oktober).

Und dann, gegen Weihnachten der Abschluss der dritten "Star Wars"-Trilogie mit der "Episode IX". Carrie Fisher ist zwar schon seit exakt zwei Jahren tot, wird aber als Prinzessin Leia Organa doch noch einmal reanimiert mit alten, nie gebrauchten Filmsequenzen. Hallelujah!

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