Komödie im Bayerischen Hof

Gila von Weitershausen über „Noch einmal verliebt“


"Noch einmal verliebt" ist eine Hommage an das Leben: Christian Wolff und Gila von Weitershausen als frisch verliebtes Paar.

"Noch einmal verliebt" ist eine Hommage an das Leben: Christian Wolff und Gila von Weitershausen als frisch verliebtes Paar.

Von Robert Braunmüller / TV/Medien

Eine Frau mit einem fantastischen Leben: Gila von Weitershausen spielt in der Komödie "Noch einmal verliebt" im Bayerischen Hof

Die Filmografie der aus preußischem Adel stammenden Schauspielerin ist ein beträchtliches Stück deutscher Kino- und Fernsehgeschichte zwischen "Die Jungfrau von Bamberg" (1968) und "Der Bulle von Tölz" (1996). In jüngerer Zeit aber zieht es Gila von Weitershausen auf die Bühne. Heute feiert sie zusammen mit weiteren TV-Lieblingen wie Cordula Trantow und Christian Wolff in der Komödie im Bayerischen Hof die München-Premiere der US-Komödie "Noch einmal verliebt" von Joe di Pietro.

AZ: Frau von Weitershausen, vor fast zwei Wochen starb Bruno Ganz. Sie drehten mit ihm 1981 "Die Fälschung" von Volker Schlöndorff.
Und vorher schon habe ich mit ihm in "Schwarz und weiß wie Tage und Nächte" von Wolfgang Petersen gespielt. Das war ein großartiger Fernsehfilm über einen Schachspieler, den wir im damaligen Jugoslawien gedreht haben. Und neulich habe ich mir im Fernsehen noch einmal "Der Himmel über Berlin" angesehen - was für ein Film!

Hatten Sie über die Filmarbeit hinaus Kontakt zu Ganz?
Nein. Wir mochten uns sehr, vor allem bei dem Schlöndorff-Film. Aber er war sehr introvertiert und auf seine Arbeit fokussiert. Da er in Berlin lebte und ich in München, hat sich das nie ergeben. Dann ging ich ja ins kommerzielle Fernsehen.

Dort gehören Sie zu den Stammpassagieren des "Traumschiffs", das zuletzt mit einer Personalentscheidung Wellen schlug. Wie ist ihre Meinung dazu, die Rolle des Kapitäns mit Florian Silbereisen zu besetzen?
Ich finde es nicht im Sinne des "Traumschiffs", wie es einmal war. Natürlich verstehe ich, warum das gemacht wurde: Man will das Schlagerpublikum an Bord holen. Aber dann sollte man vielleicht das ganze Konzept ändern und eine Schlagersendung oder etwas ganz anderes daraus machen. Warum nicht? Aber es versteht sich nicht mit dem etwas altmodischen, nostalgischen Erzählen des "Traumschiffs".

Ihr letztes Reiseziel war Hawaii. Wie war es dort?
Die Welt dreht sich und auch Hawaii ändert sich rasend schnell - leider nicht zum Guten. Ich war vor rund 30 Jahren schon einmal dort, und die Bevölkerung ist seither stark verarmt. Alles ist so vermüllt wie so Vieles in Amerika. Es gibt unglaublichen Reichtum und daneben liegen die Leute auf der Straße. Die Natur ist natürlich großartig: Die Vulkane, der Dschungel, das Meer und das Surfen. Aber ich möchte dort freiwillig keinen Urlaub machen.

Kommen wir zur italienischen Oper, die in "Noch einmal verliebt" eine wichtige Rolle spielt. Sie haben mit Niklas Clarin einen richtigen Bariton dabei.
Der macht das sehr gut und ist ein sehr attraktiver junger Mann mit einer schönen Stimme. Zum ersten Mal erlebe ich hautnah einen Sänger. Bisher war ich nicht damit konfrontiert, wie viel sie üben müssen und wie viel sie sich einsingen müssen. Er singt wirklich live. Das Verrückte ist, dass viele Zuschauer glauben, dass es vom Band kommt, weil sie sich so sehr an Playbacks gewöhnt haben.

Lieben Sie die Oper?
Ja! Meine Eltern hatten ein Abonnement und viele Kinder. Eines davon musste immer mitgehen. Ich liebte natürlich das Schauspiel. Aber einmal, als ich im Prinzregententheater Erika Köth in "Lucia di Lammermoor" sah, wie sie eine Treppe herunter schritt, dachte ich mir: Das will ich auch mal machen.

Schauspieler pflegen manchen Aberglauben wie jenen, dass Tiere auf der Bühne Unglück bringen. In ihrem Stück spielen sie nun mit einem leibhaftigen Hund.
Von diesem Aberglauben wusste ich noch gar nichts. Ich habe auf den Hund bestanden. Das war ein richtiger Kampf, und ich finde diesen Hund ganz wichtig. Ein Stofftier wäre peinlich gewesen und ihn gar nicht auf die Bühne zu bringen, geht einfach nicht. Jetzt haben wir Purzel, einen kleinen Chihuahua, der das anfangs ziemlich doof fand, aber inzwischen gerne auf der Bühne ist. Am liebsten ist ihm der Applaus.

Komödie im Bayerischen Hof, bis 7. April, 19.30 Uhr, sonntags 18 Uhr, Telefon 29161633