Deutsche Chancen und Favoriten
ESC 2019: Lieder-Ranking veröffentlicht - Dieser Beitrag liegt vorn
18. Mai 2019, 10:58 Uhr aktualisiert am 18. Mai 2019, 11:59 Uhr
Der Sendetermin steht. Die ARD zeigt am Samstag (18. Mai) um 21 Uhr den Eurovision Song Contest 2019. Alle 26 Staaten für das Finale stehen fest. Wo findet der ESC 2019 statt? Im Land Israel (in Tel Aviv). Wer zählt zu den Favoriten? Was sagen die Buchmacher und welche Chancen hat das deutsche Lied "Sisters" der Sängerinnen "S!sters"?
Tel Aviv - Die Unterhaltungs-Musik-Show-Trash-Welt blickt nach Israel. In Tel Aviv findet der 64. Eurovision Song Contest statt - unter dem Motto "Dare to dream". Worum es dabei geht, wer die Favoriten sind, warum Deutschland immer sicher im Finale steht und wie die Abstimmung läuft: Die AZ erklärt den ESC.
Lieder und Songs der Länder: Welche Musik gibt es beim ESC?
Früher sagte man häufig "Schlager-Grand-Prix", die Schlager der Anfangsjahre wurden im Lauf der Zeit aber immer stärker durch Popsongs ersetzt. Heute hört man beim ESC vor allem internationalen Mainstream-Pop, doch es gibt auch immer wieder Ausnahmen - von Heavy Metal über folkloristische Polka bis zu Rap.
Deutsches Lied: Mit welchem Song tritt Deutschland beim ESC 2019 an?
Die ARD hat in einem Vorauswahl-Entscheid den deutschen Beitrag zum ESC 2019 ermittelt. Gewonnen hat das Duo "S!sters" mit dem gleichnamigen Song "Sisters". Dass die beiden Sängerinnen gar keine Schwestern sind, war dem NDR egal. Die AZ-Kritikerin schrieb: "Die Latina mit der souligen Stimme. Sowas in der Art müssen sich die Caster gedacht haben, als sie Laurita (26) zum ersten Mal gesehen haben. Denn Carlotta ist die perfekte Antagonistin dazu. Das blonde, blasse, süße Mädchen. Es ist so gewollt, dass das funktioniert, dass es fast schon ekelt. So sehr Zeugnis der MusikINDUSTRIE und eben nicht der Musik an sich."
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Deutsche Chancen mit Sisters: Wer ist Favorit auf den ESC-Sieg?
Deutschland jedenfalls nicht. Geht man nach den Buchmachern, landen "S!sters" mit ihrem Lied "Sisters" im hinteren Drittel - anders als etwa Michael Schulte oder Lena (gewann den ESC 2010). Favorit und Top 3 dieses Jahr sind Holland mit Duncan Laurence("Arcade"), Sergey Lazarev (Russland)mit "Scream" und Italien (Mahmoodmit "Soldi").
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DSDS-Gewinner Luca Hänni singt beim ESC
Auch die Schweiz (DSDS-Gewinner Luca Hänni mit "She got me") und Schweden (John Lundvik mit "Too Late for Love") werden heiß gehandelt. Das sagt allerdings nichts aus: Schon oft gewannen Songs, die die wenigsten vorher auf dem Zettel hatten.
Ranking von Google: Wer gewinnt den ESC?
Blickt man in die Google-Statistik mit den Suchanfragen, so liegt Duncan Laurence (Niederlande) vorn. Deutschland würde auf einem enttäuschenden 18. Platz landen. Auf dem zweiten Platz liegt Sergey Lazarev (Russland). Es folgen die Beiträge aus Italien, Frankreich, Island, Zypern, Schweiz, Aserbaidschan und Weißrussland.
Wo kann ich den ESC 2019 im TV sehen?
Das Erste überträgt das ESC-Finale am 18. Mai ab 21 Uhr live. Ab 20:15 gibt es eine Vorab-Show, bei der unter anderem Annett Louisan, Sarah Connor und Nico Santos zu Gast sind. Barbara Schöneberger wird für Deutschland die Punktevergabe mitteilen.
Moderatorin Barbara Schöneberger gibt deutsche Punkte bekannt
Zum fünften Mal präsentiert Schöneberger live von der Reeperbahn in Hamburg die Punkte. Dort moderiert sie ab 20.15 Uhr den "ESC - Countdown für Tel Aviv" (ARD) und ab 0.45 Uhr die "ESC - Grand Prix Party".
Wer sitzt in der deutschen Jury?
Punkte für die ESC-Interpreten gibt es neben den Anruferstimmen auch durch Länder-Jurys. In Deutschland bewerten: Annett Louisan, Nicola Rost von "Laing", Nico Santos, Michael Schulte und Musikmanager Joe Chialo.
Dürfen nur europäische Länder teilnehmen?
Nein, es dürfen alle Mitglieder der EBU mitmachen. Dabei können sich auch Rundfunkanstalten beteiligen, die außerhalb Europas liegen. So ist auch Israel regelmäßig mit von der Partie und hat schon viermal gewonnen. In diesem Jahr ist es zum dritten Mal Gastgeber. Marokko nahm nur 1980 teil.
Und warum ist Australien beim Eurovision Song Contest dabei?
"Down Under" wurde 2015 anlässlich des 60. ESC-Jubiläums eingeladen, weil es in Australien eine große Eurovision-Fangemeinde gibt. Seitdem ist das Land fest dabei. Seit wann gibt es den ESC? Seit 1956!
Warum gibt es zwei Halbfinals und ein Finale?
Mit dem Ende des Kalten Krieges ist die Zahl der europäischen Staaten und damit EBU-Mitglieder sprunghaft angestiegen - und damit auch die der ESC-Teilnehmer. Aber eine einzelne Show mit 41 Teilnehmern wäre viel zu lang und unübersichtlich. Also gibt es zwei Qualifikationsrunden.
Warum ist Deutschland immer im ESC-Finale?
1996 schaffte Deutschland zum ersten und einzigen Mal nicht den Sprung zum ESC-Finale. Die Bundesrepublik ist aber der größte Geldgeber der EBU und ein sehr großer Fernsehmarkt, also wurde die "Big Four" Regelung (heute: "Big Five") beschlossen: Die fünf finanzstarken Länder Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien sind automatisch für das Finale qualifiziert, ebenso der Gastgeber. Alle anderen müssen in die Halbfinals.
Wie funktioniert die Abstimmung beim ESC?
Alle Teilnehmer-Länder dürfen im Finale ihre Punkte vergeben, auch diejenigen, die bereits in den Halbfinals ausgeschieden sind. Seit 2016 ist das Prozedere aber etwas komplizierter: Nach dem Auftritt der 26 Kandidaten können die Zuschauer per Telefon, SMS und App ihre Stimme abgeben. Zuvor haben bereits nationale Fachjurys aus Sängern und Komponisten ihre Wertung eingereicht. Verkündet werden dann zunächst die Jury-Wertungen - dabei bekommt jedes Land Punkte, das in der Jurywertung in den Top 10 landet. Das beste Land bekommt zwölf, das zweitbeste zehn, das drittbeste acht Punkte, dann geht es einzelpunkteweise runter bis eins. Nach den Jurys werden dann die Publikumspunkte vergeben. Gewinner ist das Land mit den meisten Punkten.
Worum geht es eigentlich beim Eurovision Song Contest?
Es soll die beste Komposition gefunden werden, es geht also prinzipiell um die Qualität eines Songs, nicht um den Auftritt selbst. So bekommt der Komponist den Preis, nicht der Interpret - auch wenn der natürlich im Rampenlicht steht. Initiiert wurde der Wettbewerb von der Europäischen Rundfunkunion (englisch: EBU), einem Zusammenschluss meist öffentlich-rechtlicher Sender aus Europa. Man wollte eine europaweite Show kreieren, die gute Einschaltquoten bringt. Damals nahmen nur sieben Länder teil. Beim 64. ESC in Tel Aviv in diesem Jahr sind es 41 Länder.
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