Laut Aiwanger Durchbruch
Solaranlagen jetzt auch in Wind-Vorranggebieten erlaubt
6. Oktober 2022, 12:15 Uhr aktualisiert am 6. Oktober 2022, 13:00 Uhr
In Bayern können Solaranlagen jetzt auch in Gebieten gebaut werden, die bislang nur für Windräder vorgesehen waren. Der Bund habe seine bisherige Haltung geändert, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Donnerstag und sprach von einem Durchbruch für die Energiepolitik und Anstoß auch für andere Bundesländer.
Wenn Solaranlagen in einem Windpark gebaut würden, spare das sowohl Flächen als auch Stromleitungen, mache den Bau von Elektrolyseuren zur Erzeugung von Wasserstoff aus überschüssigem Strom neben den Anlagen rentabel und mache die Versorgung benachbarter Gewerbegebiete mit Ökostrom sicherer. "Wir brauchen beides gemeinsam", sagte der bayerische Wirtschafts- und Energieminister. Windräder müssten ohnehin 700 Meter voneinander entfernt sein - dazwischen hätten Solaranlagen genug Platz.
In ausgewiesenen Wind-Vorranggebieten durften bisher nur Windräder gebaut werden. Die Bezirksregierung von Mittelfranken hatte deshalb den Bau einer Solaranlage neben einem Windpark in Lonnerstadt bei Nürnberg untersagt. Aiwanger hatte sich daraufhin an den Bund gewandt.
Bayern hatte bislang vor allem die Photovoltaik ausgebaut und weniger die Windenergie wie andere Bundesländer. Der Freistaat wolle und müsse aber 1,8 Prozent der Landesfläche als Wind-Vorranggebiet ausweisen, sagte Aiwanger. Mit dem nun erreichten Kompromiss sei das einfacher. "Ich will jetzt mit den Landräten reden, dass sie gleich beides mitplanen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. In jedem Landkreis sollte es einen Elekrolyseur für die Wasserstoff-Erzeugung geben.