Du möchtest deine Noten aufbessern? Vielleicht mit einem Referat? Wie du für so eins vertrauensvolle Infos findest, haben zwei Referate-Coaches von der Stadtbibliothek Straubing Freistunde erklärt - an dem Beispielthema: "Vergleiche Buch und Verfilmung von ,Divergent - Die Bestimmung' von Veronica Roth".

Das Thema

Ein gut gewähltes Thema für das Referat ist die halbe Miete. Oft gibt der Lehrer das Thema vor. Manchmal kannst du es dir auch aussuchen. "Wichtig ist, dass es nicht zu weit gefächert ist, sonst findest du kein Ende für dein Referat", erklärt Sonja Fischer, Referate-Coach in der Straubinger Stadtbibliothek im Salzstadel. "Ist ein Thema zu unklar, kannst du oft nochmal mit deinem Lehrer darüber reden", gibt Kristina Hillmeier, auch Referate-Coach, einen Tipp. Ein Referat über den Zweiten Weltkrieg würde zum Beispiel keinen Sinn machen, "weil es zu undefiniert ist", sind sich Sonja Fischer und ihre Kollegin einig. Da ist das Beispielthema "Vergleiche Buch und Verfilmung von ,Divergent - Die Bestimmung' von Veronica Roth" besser gewählt.

Sich ins Thema einfinden

Wie beginnst du die Recherche für ein Referat? "Am besten machst du eine Mind-Map und schreibst alles auf, was dir zum Thema einfällt", empfiehlt Sonja Fischer. Bei dem Beispielthema wären das unter anderem Infos über die Autorin, der Regisseur und die Schauspieler. Wichtig ist auch der Inhalt von Film und Buch. "Dann musst du alles strukturieren und grob gliedern. So entsteht der Aufbau eines Referats", erklärt Sonja Fischer weiter. Ein Referat hat immer eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss.

Recherche in der Bücherei

Im nächsten Schritt geht's darum, Infos für das Referat zu sammeln. Du kannst zum Beispiel schauen, ob die Bibliothek in deiner Nähe Bücher hat, die dir Infos liefern. "Du kannst dazu entweder direkt in der Bibliothek fragen oder im Web-Katalog der Bibliothek nachschauen", sagt Kristina Hillmeier. So einen hat fast jede große Bibliothek. Zugriff darauf findest du meistens auf der Internetseite der Bücherei. Gibst du beim Web-Katalog der Straubinger Stadtbibliothek "Bestimmung" ein, liefert die Suche 124 Treffer. Nicht alle Bücher sind geeignet. "Hier hilft der Filter", sagt Sonja Fischer. So kannst du zum Beispiel Erscheinungsjahr, Typ und Autor zusätzlich eingeben. "Noch besser kannst du mit der Schlagwort-Suche arbeiten", fügt die 26-Jährige hinzu.

Das Schlagwort bezeichnet das Thema eines Buches. Jedes hat so ein Schlagwort. "Suchst du zum Beispiel für das Beispielthema etwas über Filmanalysen, ist das Schlagwort vielleicht Analyse oder Film", erklärt Kristina Hillmeier. Bei der Stichwort-Suche findest du dagegen Buchtitel, die das Stichwort beinhalten. Einen Tipp haben die Referate-Coaches hier noch: "Wer nichts findet, sucht oft nur falsch! Spielt einfach mit den Schlagwörtern, Stichwörtern und Suchbegriffen herum und probiert viel aus."

Gibt die Bücherei bei dir in der Nähe nicht genug Material her, kannst du dir Bücher und Fachliteratur auch über Fernleihe besorgen. Die Bücher, die es in den bayerischen Bibliotheken gibt, kannst du im Internet unter www.gateway-bayern.de durchsuchen. "Hier musst du aber bedenken: Bis wir das Buch da haben, kann es bis zu drei Wochen dauern", erklärt Kristina Hillmeier.

Recherche im Internet

Reichen die Infos, die du über eine Recherche in einer Bibliothek findest, nicht aus, kannst du im Internet weiterschauen. "Vorteil ist hier, dass die Infos aktueller sind, aber sie sind nicht immer vertrauenswürdig", warnt Kristina Hillmeier. Dem Internet-Lexikon Wikipedia zum Beispiel sollte man nie glauben. "Da kann nämlich jeder einen Eintrag bearbeiten", begründet Sonja Fischer. Ihre Kollegin und sie empfehlen das Lexikon nur, um sich ins Thema einzulesen. Gut seien auch die Fußnoten, die in jedem Wikipedia-Eintrag unten zu finden sind. "Hier kannst du oft Bücher rauslesen, aus denen Infos des Eintrags stammen", fügt sie hinzu.

Suchst du Infos über Google, kannst du hier auch die Schlagwort- und die Stichwort-Suche anwenden. Das funktioniert über die erweiterte Suche. "Nimmst du Informationen aus dem Netz, solltest du aber immer überprüfen, von wem diese Infos sind", rät Kristina Hillmeier.

Übrigens: Allen Fans von Wikipedia empfehlen Kristina Hillmeier und Sonja Fischer das Internetlexikon Munzinger. Um es zu nutzen, musst du dich aber anmelden. Manchmal hat du schon Zugangsdaten, wenn du einen Bibliotheksausweis hast. Ansonsten kannst du dich unter www.munzinger.de registrieren. Das kostet aber etwas.

Und jetzt?

Hast du viele Infoquellen gesammelt, geht es darum, mit ihnen zu arbeiten. "Gut ist, wenn du alles, was du hast, vergleichst", sagt Sonja Fischer. Deshalb solltest du auch nie nur auf eine Quelle zurückgreifen. Sagen zwei Quellen etwas unterschiedliches, solltest du dir immer noch eine dritte holen. Dann liegt es an dir, alles aufzubereiten und deinen Vortrag zu üben.

Hilfe, ich finde nichts! - Bei Schwierigkeiten helfen Coaches

Wer sich bei der Suche nach Literatur für sein Referat schwer tut oder nach Büchern für seine Facharbeit sucht, aber nichts passendes findet, bekommt in der Straubinger Stadtbibliothek im Salzstadel Hilfe. Referate-Coaches helfen dir bei der Suche.

In einer rund 30-minütigen Beratung zeigt dir ein Bibliotheksmitarbeiter, wie du mit Hilfe von Lexika, Datenbanken und Bibliothekskatalogen richtig suchst. Er berät dich auch bei der Auswahl von geeigneten Büchern. Wichtig: Der Referate-Coach nimmt dir aber nicht die Arbeit ab und sucht dir Bücher raus. Ihr sucht gemeinsam. Einen Termin kannst du unter der Telefonnummer 09421/991930 oder per E-Mail an stadtbibliothek@straubing.de vereinbaren.

In der Stadtbücherei Landshut gibt es keine Coaches, dafür aber Workshops und Kurse, die dir das Recherchieren näherbringen. Darüber findest du Infos im Internet unter www.landshut.de.

Auch in anderen Büchereien und Bibliotheken stehen dir die Mitarbeiter vor Ort bei Fragen zur Verfügung und helfen dir, wenn du bei deiner Literatursuche nichts Passendes findest.