Trendsportart Freeriding
Steile Kurven und Sprünge
21. August 2012, 9:35 Uhr aktualisiert am 21. August 2012, 9:35 Uhr
Nittenau. Sie suchen den Kick, sie suchen die Herausforderung - in rasantem Tempo rauschen die Freerider talwärts und zeigen dabei spektakuläre Sprünge über Doubles, Dirts und Step Ups. Der Trendsport findet immer mehr Anhänger, die "Freaks" treffen sich in Bike-Parks, um zu trainieren, sich Tipps zu holen oder einfach nur Spaß zu haben.
Gerade rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien hat auch in Nittenau ein Bike-Park eröffnet. Die Freerider kommen von überall her, aus der Regensburger, der Schwandorfer und der Chamer Gegend. Ein begeisterter Freerider ist der 20-jährige Thomas Mauerer aus Nittenau. Auf den neuen Strecken ließ er für Freistunde sein Können aufblitzen.
Weil er nicht immer bis zum Geißkopf nach Bodenmais, dem wohl bekanntesten Bike-Park in unserer Gegend, fahren wollte, packte Thomas im Herbst letzten Jahres einfach sein Rad und suchte sich seine eigene Strecke auf dem ehemaligen Trimm-dich-Pfad in einem städtischen Waldstück in Nittenau. "Illegal", wie er mit einem schelmischen Grinsen erzählt. Irgendwann nahm er dann eine Schaufel mit und begann erste Sprünge und steile Kurven zu bauen. Das Ganze sprach sich unter den Kids schnell herum, immer mehr Jugendliche fanden Gefallen an den rasanten Abfahrten. Doch die Strecken waren nicht sicher, der Zustand nicht legal.
Nun war es an Michaela Bock, der Vorsitzenden der Radsportabteilung des TSV Nittenau, die Initiative zu
ergreifen und Kontakt zu zwei Profis in Sachen Bike-Park-Bau aufzunehmen. Die Stadt stellte das Grundstück zur Verfügung und übernahm auch die Kosten, das Projekt kam ins Rollen.
In Zusammenarbeit mit den Jugendlichen entstanden in etwas mehr als zwei Monaten vier "Lines" mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Seit dem ersten Ferientag kann der Park nun von jedermann kostenlos genutzt werden. Nur Ungeübte sollten die Lines (noch) nicht befahren, eine Strecke für Anfänger ist aber bereits in Planung. Für alle gilt: Helm ist ein absolutes Muss, auch Ellbogen- und Knieschoner sowie Handschuhe gehören zur Schutzausrüstung. Ein spezielles Fahrrad muss nicht sein. "Für den Anfang reicht ein ganz normales Mountainbike", weiß Thomas aus Erfahrung. "Wer sich die Sprünge nicht zutraut, kann die meisten Hindernisse auch umfahren oder drüberrollen."
Doch bald schon werde wohl jeder vom Ehrgeiz gepackt, immer schneller und flüssiger durch die Lines fahren zu wollen. Tipps werden gerne weitergegeben.
"Man lernt in den Bike-Parks immer neue Leute kennen, von denen man etwas lernen kann und mit denen man ein paar schöne Stunden beim Freeriden verbringt", schätzt Thomas die Vorzüge dieser Trendsportart. "Und danach hast dudenKopf wiederfrei!"
Von Kerstin Weinzierl