Das duale Studium wird immer beliebter. Laut einer Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbildung sind 97 Prozent aller Unternehmen mit dieser Form des Studierens "zufrieden" oder "sehr zufrieden". Stefanie Kölbl ist Ansprechpartnerin an der Hochschule Deggendorf für das duale Studium. Mit Freistunde spricht sie über diese Studienform.

Frau Kölbl, was ist ein duales Studium?
Ein duales Studium ist die Möglichkeit, berufliche Praxis mit einem regulären Studium zu kombinieren. Dabei gibt es zwei Wege: Der erste Weg wäre ein Studium mit vertiefter Praxis, also ein normales Studium, bei dem man im Praxissemester und in den Semesterferien im Unternehmen arbeitet. Der zweite Weg ist das Verbundstudium, also eine Berufsausbildung und ein Studium in einem. Man fängt dabei ein Jahr vor dem Studium in dem Unternehmen an zu arbeiten, beginnt dann mit dem regulären Studium und vollzieht in den Semesterferien und im Praxissemester seine Berufsausbildung. Letzteres dauert ein Jahr länger.

Wie finanziert man das Studium?
Im dualen Studium bekommt man von den Unternehmen ein festes Gehalt - auch während der Semester. Oft werden auch die Studienbeiträge von den Unternehmen übernommen.

Was ist der Unterschied zwischen dem dualen und dem herkömmlichen Studium?
Im Grunde sind beide Arten gleich: Man sitzt mit den normalen Studenten im Hörsaal, aber man hat ein Unternehmen im Rücken und arbeitet in den Semesterferien. Daher sollte man das duale Studium nicht unterschätzen: Die Semesterferien fallen weg, man hat lediglich den Urlaub, den man in der Berufsausbildung bzw. in den Praxisphasen bekommt. Das duale Studium kann aber als Herausforderung mit tollen Chancen betrachtet werden.

Warum ist duales Studieren beliebt?
Die Arbeitgeber wollen damit den Fachkräftemangel entgegenwirken: Man schafft Fachkräfte und das in Rekordzeit. Diese werden bereits früh ans Unternehmen gebunden. Bei den Studieninteressierten wird das duale Studium aufgrund der späteren Jobsicherheit immer beliebter. Außerdem müssen sich die Studenten keine Gedanken mehr machen, wie sie ihr Studium finanzieren.

Interview von David Voltz