Grenze zu Österreich
Zwei Schleusungen im Rottal vereitelt
25. Oktober 2021, 11:43 Uhr aktualisiert am 25. Oktober 2021, 11:43 Uhr
Am Freitag und am Samstag hat die Bundespolizei im Landkreis Rottal-Inn zwei Schleusungen von insgesamt elf Menschen verhindert. Die mutmaßlichen Schleuser sitzen nun in Untersuchungshaft.
Am Freitagnachmittag kontrollierten die Bundespolizisten auf der B12 am Parkplatz Hart ein Auto mit österreichischem Kennzeichen. Der 54-jährige Fahrer aus der Ukraine wies sich dabei mit seinem Reisepass aus, einen für die Einreise nach Deutschland erforderlichen Aufenthaltstitel hatte er nicht dabei. Seine sechs syrischen Mitfahrer hatten gar keine Ausweisdokumente dabei. In der Vernehmung gab der Fahrer an, die 14- bis 33-Jährigen zufällig an einer Tankstelle in Österreich getroffen zu haben. Die Beamten glaubten ihm nicht. Gegen den mutmaßlichen Schleuser wird ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern eingeleitet. Nach der Richtervorführung am Amtsgericht Landshut lieferten ihn die Beamten in eine Justizvollzugsanstalt in Bayern ein. Zudem erhält er eine Anzeige wegen unerlaubter Einreise. Vier Geschleuste wurden nach Österreich zurückgewiesen, einer an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Jugendliche unter ihnen an das zuständige Jugendamt übergeben. Alle erhielten Anzeigen wegen unerlaubter Einreisen.
Am Samstagabend überprüften die Fahnder kurz nach dem ehemaligen Grenzübergang Simbach am Inn ein Auto mit deutschem Kennzeichen. Hier konnte der 34-jährige syrische Fahrer einen deutschen Aufenthaltstitel vorzeigen, die restlichen drei Mitfahrer - ebenfalls Syrer - hatten keine Passdokumente bei sich. Auch hier zweifelten die Beamten an der Behauptung des Fahrers, er habe sie zufällig an einer österreichischen Tankstelle getroffen. Gegen ihn wird ebenfalls ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern eingeleitet. Die Beamten lieferten auch diesen Beschuldigten nach der Richtervorführung in eine Justizvollzugsanstalt ein. Die zwischen 16 und 34 Jahre alten Geschleusten mussten nach Anzeigen aufgrund unerlaubter Einreisen zurück nach Österreich.
Die weiteren Ermittlungen zu den vermeintlichen Schleusungen übernahm der Ermittlungsdienst der Bundespolizei Passau.