Landkreis Schwandorf
Wie aus dem Katalog: 55-Jähriger bestellt Waffen im Darknet
24. Oktober 2018, 9:49 Uhr aktualisiert am 24. Oktober 2018, 9:49 Uhr
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern hat Anklage gegen einen 55-Jährigen aus dem Landkreis Schwandorf erhoben. Der Mann soll im Darknet Schusswaffen und Munition gekauft haben. Er muss sich vor dem Amtsgericht Schwandorf verantworten.
Der 55-Jährige wird vor dem Amtsgericht Schwandorf wegen mehrerer Verstöße gegen das Waffengesetz angeklagt. Vorausgegangen waren umfangreiche Ermittlungen der Staatsanwälte der Zentralstelle Cybercrime Bayern und der Beamten des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main. Der Angeschuldigte soll sich demnach bereits in den Jahren 2014 und 2015 im Darknet mit Waffen versorgt haben. Er soll eine manipulierte Schreckschusswaffe, einen Revolver, eine halbautomatische Selbstladepistole und 175 Patronen unterschiedlichen Kalibers gekauft haben.
Der Angeschuldigte war im Ermittlungsverfahren geständig. Anhaltspunkte für eine geplante Verwendung der Schusswaffen haben sich laut Behörden nicht ergeben.
Die Käufe soll der Angeschuldigte über die Darknet-Plattform "Alphabay" abgewickelt haben. Bei "Alphabay" handelte es sich um den seinerzeit größten Marktplatz im Darknet für den Handel mit illegalen Waren und Dienstleistungen. Sie wurde im Sommer 2017 von US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden geschlossen.
Das Strafmaß liegt bei einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern besteht seit dem 1. Januar 2015 bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg. Sie ist bayernweit zuständig für die Bearbeitung umfassender Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität.